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Dinko Jukic kann aufatmen: Ab sofort darf er unter gewissen Voraussetzungen wieder wettschwimmen. Allerdings ist diese Quasi-Starterlaubnis weniger von sportlicher Relevanz - die verpasste Kurzbahn-EM wird er verschmerzen können, und auch die WM im Dezember wäre wohl auf seiner Prioritätenliste nicht ganz oben gestanden - denn vielmehr von symbolischer Bedeutung. Indem das Gericht seinem Antrag stattgegeben hat, hat es auch festgehalten, dass die angebliche Funktionärsbeleidigung eh nicht so schlimm war. Zumindest nicht so schlimm, dass sie ein einjähriges De-facto-Arbeitsverbot rechtfertigen würde. Dass das kein Freibrief sein darf, mit orgiastischen Schimpftiraden um sich zu werfen, sollte klar sein. (Das dürften Jukics Worte ohnehin nicht gewesen sein). Für jene Sportler, die zuletzt vermehrt gegen die Verbände aufbegehrten, bedeutet die Causa allerdings Rückenwind. Nicht wenige hatten Jukics Kritik am Funktionärswesen insgeheim recht gegeben. Lösungen werden aber weder durch Beflegelungen noch durch Willkür-Sanktionen gefunden werden, sondern nur durch Dialog. Dafür müssen erst einmal alle Beteiligten den Sturheitsmechanismus abschalten. Dass das Jukics rebellischem Naturell, mit dem er sich zum Robin Hoods im heimischen Sport aufgeschwungen hat, zuwiderläuft, ist gut möglich. Aber seinen Sieg hat er ja jetzt.