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Wäre er ein abergläubischer Mensch, er müsste derzeit leiden wie ein Hund. Michael Haneke nämlich. Jetzt wird es ernst in Hollywood. Heute, Donnerstag, werden die Oscar-Nominierungen bekanntgegeben. Und am Sonntag werden die Golden Globes vergeben. Geht es nach manchen österreichischen Medien, hat Haneke den Golden Globe für seinen Film "Amour" sowieso in der Tasche, und beim Oscar wird er gleich in mehreren Kategorien abräumen. Nimmt man die Berichte für bare Münze, müsste man annehmen, die Oscar-Academy liegt vor Haneke schon so am Bauch, dass man gleich ein paar neue Kategorien für ihn erfindet: "Bester Film mit wahrscheinlich metaphorischer Taube". Oder: "Bester Film mit Matratzenauflage". Oder "Bester Film, der eh schon jeden möglichen Preis gewonnen hat".
Man kann aber versichert sein, dass das Gemüt des Michael Haneke von diesen Orakeln weitgehend unerschüttert bleibt.
Immerhin kann er sich zumindest bei einem Award sicher sein, dass er ihn nicht nach Hause schleppen muss. Und das ist die Goldene Himbeere. Bei dem Spottpreis, der die schlechtesten Filme, Schauspieler und Regisseure des Jahres prämiert, hat es "Amour" in keine einzige Kategorie geschafft. Favorit ist hier, kaum überraschend, die Belegschaft des fünften "Twilight"-Teils.
Gut, bei den vielen Preisen, die Haneke wie gesagt ohnehin schon für seinen Film erhalten hat, kommt es auf den einen oder anderen Oscar auch schon nicht mehr an. Irgendwann wird das ganze ja auch zum Stauraumproblem. Das bedenken diese wohlmeinenden Juroren ja nie.