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Und man wird es nie erfahren .. .

Von Ina Weber

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Ein Mann, mittelgroß, braune Haare, trainierter Körperbau, setzt sich auf sein Motorrad, klappt das Visier seines schwarzen Helmes zu und prescht in Richtung Freiheit davon. "Most wanted" heißt es auf der Homepage des Innenministeriums und "Die Geschworene" heißt das Justizdrama aus dem Jahr 2007, das diesen Fall mit künstlerischer Freiheit behandelt. Die Rede ist von Tibor | Foco.


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Der ehemalige Zuhälter und Motorradrennfahrer steht im

Verdacht, eine Prostituierte ermordet zu haben. Er wurde 1987 rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt. Foco flüchtete 1995 aus der Haftanstalt in Linz im Zuge eines Studienausgangs. Mittlerweile wurde das Urteil aufgrund schwerer Mängel wieder aufgehoben und das Verfahren neu aufgenommen.

Ganz unter dem Motto "Das Leben selbst schreibt die besten Drehbücher" ist es Autorin Susanne Freund und Regisseur Nikolaus

Leytner gelungen, nach einer Romanvorlage von Katharina Zara ein spannendes Drama rund um den Fall Foco zu gestalten. Christiane Hörbiger spielt Hanni, eine biedere Hausfrau und Großmutter, die als eine von acht Geschworenen den Zuhälter als schuldig verurteilt. Ihre anschließenden Gewissensbisse und die Tatsache, dass sie nach und nach bemerkt, wie viel vor den Geschworenen geheim gehalten wurde, veranlassen sie, selbst zu recherchieren. Sie geht, gemeinsam mit den anderen Geschworenen, an die Öffentlichkeit und hilft dem Verurteilten, Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens zu stellen. Doch diese werden allesamt abgelehnt. Letztendlich bleibt ihr nur noch ein Ausweg: Sie verhilft dem Verurteilten zur Flucht. "Wissen Sie, wer es war?", fragt sie ihn zum Abschied. Er gab keine Antwort. Es wäre auch zu schön gewesen.