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Und noch eine Meinl-HV

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Weniger Gebühren und Prämien für die Meinl Bank. | Wien. Hans Haider will es wissen: Der frühere Verbund-Chef stellt den kritischen Investoren der Meinl Power International, die für Ende Juli eine außerordentliche Hauptversammlung erzwungen haben, um dort - außer Haider - das gesamte Management-Board der Firma zu feuern, ein eigenes Maßnahmen-Paket entgegen: "Ein wesentlich weiter reichender Beitrag zur Wertsicherung."


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Das Paket steht unter dem Motto: "Distanz zu Meinl." Konkret sollen Gerd Kucian, Karel Römer und Heinrich Schwägler aus dem Board ausscheiden - jene drei, die auch bei Meinl European Land engagiert sind. Die Managementgebühren sollen sinken, die Schwelle für das Auslösen des Erfolgshonorars für die Meinl Bank erhöht werden. Die Meinl Bank ist ab sofort auch nicht mehr "Market Maker" an der Börse. Lizenzgebühr für den Namen Meinl gibt es erst wieder, wenn der Börsenkurs der MIP-Zertifikate über - inflationsgesicherte - zehn Euro klettert. Nach einem Tief zur Jahreswende bei 4,80 notierte das um neun Euro begebene Papier zuletzt wieder um die 6,50 Euro.

Haider empfiehlt den Anlegern, sein Paket - "in seiner Gesamtheit, einzelne Punkte sind nicht herauslösbar" - anzunehmen: Auf einer weiteren, ebenfalls für den 28. Juli, aber schon für 10 Uhr einberufenen Hauptversammlung (HV) in der Wiener Stadthalle - viereinhalb Stunden vor Beginn der von den Opponenten einberufenen Aktionärsversammlung. An diesem Tag findet übrigens auch die HV der Meinl Airports International statt - allerdings auf der 1700 Kilometer entfernten Insel Jersey.

Ob Haider auch bei einem Nein weiter zur Verfügung steht? Das will er erst entscheiden, wenn er sich die Strategie der zwölf kritischen Investoren, die zusammen rund 13 Prozent des MIP-Kapitals vertreten, genau angesehen hat: "Bis jetzt ist mir die nicht klar."

Die bisherige MIP-Strategie dagegen sei erfolgreich, bekräftigte der Chairman der Management-Gesellschaft, Ex-Finanzminister Karl Heinz Grasser: In nur elf Monaten seit dem Börsengang habe man neun Kraftwerksprojekte mit einem Gesamtvolumen von 417 Mio. Euro abgeschlossen, 14 weitere im Wert von 1,4 Mrd. Euro seien in der "Pipeline". "Spätestens Mitte 2009 sind wir mit 1,5 Milliarden Euro voll investiert, dann brauchen wir eher eine Kapitalerhöhung", so Grasser. An der Börse gaben die MIP-Zertifikate am Dienstag mehr als 4 Prozent auf 6,20 nach.