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Der Leobener Forscher Helmut Clemens, ein weltweit erstrangiger Experte für Leichtbauwerkstoffe, erhält den Honda Preis 2014. Diese Auszeichnung wird in Fachkreisen als "Nobelpreis für technologische Forschung", betrachtet. Clemens ist nicht der einzige Quasi-Nobelpreisträger aus Österreich. Zum Beispiel werden auch die Fields-Medaille für Mathematiker, die heuer unter anderen an den in England tätigen österreichischen Forscher Martin Hairer ging, oder die "Golden Brock Medal" für Photogrammetrie, die im Jahr 2012 Franz Leberl von der Technischen Universität Graz erhalten hat, mit einem Nobelpreis für das jeweilige Fachgebiet verglichen.
Dass Österreicher oft an den großen Auszeichnungen knapp vorbeischrammen, etwa im Wintersport viele "blecherne Medaillen" - sprich: vierte Plätze - einheimsen, ist bekannt. Wir wissen auch, dass sie immer wieder bei kleineren Events oder als "Trainingsweltmeister" glänzen, aber dann bei den Großereignissen anderen den Ruhm überlassen müssen.
Mit den Quasi-Nobelpreisträgern ist das - so schön natürlich auch echte Nobelpreise wären - anders. Die haben durch exzellente Forschungsarbeit, die offensichtlich in vielen Bereichen auch für Österreicher möglich ist, wirklich die internationale Spitze erreicht und Anerkennung gefunden.
Unter dem Aspekt, dass sich nicht alle wissenschaftlichen Leistungen unter Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften, also jene Gebiete, auf denen echte Nobelpreise vergeben werden, subsumieren lassen, sind solche Auszeichnungen für unser Land kein schwacher Trost.