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Uneinheitlich, bei schleppendem Handel

Von Hans Almer

Wirtschaft

Positive Signale aus Übersee und ein freundliches europäisches Umfeld sorgten in der abgelaufenen Woche auch in Wien für relativ gute Stimmung.


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Die Umsatzvolumina blieben zwar bescheiden, für einzelne ausgewählte Blue Chips war aber eine lebhafte Nachfrage zu verzeichnen. Dies gilt insbesondere für Austria Tabak und Flughafen, die nach wie vor von Privatisierungsphantasie profitieren. Libro sackten zunächst auf einen neuen Tiefststand ab, sind aber nach Bekanntgabe des Einstiegs der deutschen WAZ-Gruppe in Schwung gekommen und konnten sich von den Tiefstwerten etwas abheben. Bei den Stammaktien und PS der Lauda Air regt die im Raum stehende gänzliche Übernahme durch Austrian Airlines die Phantasie an. Abgesehen von einer Handvoll ausgewählter Titel blieb das Börsegeschehen in Wien allerdings sehr flau, wobei insbesondere auch die Unterbrechung anläßlich des Nationalfeiertages die Investoren von Engagements abhielt.

Der Fließhandelsindex ATX hat in der vergangenen Woche sukzessive zugelegt, ehe es zum Wochenschluß noch eine Korrektur nach unten gab. Zum Ende der Freitag-Sitzung wurde der Leitindex mit 1.097,68 Punkten um 0,7% über dem Vorwochenschluß errechnet. Im Vergleich dazu hat sich der DJ Euro Stoxx als Börsenbarometer für die Aktienmärkte in Euroland um 2,1% erhöht, verbuchte der deutsche DAX sogar einen kräftigen Anstieg von 4,2%. Der ViDX als Indikator für die in Wien gelisteten Wachstumswerte büßte in der Berichtsperiode 0,9% ein. Diese Entwicklung stand völlig konträr zu jener der anderen europäischen Wachstumsmärkte: Der NEMAX legte um 1,5% zu, der Easdaq All Share stieg um 3,3%.

Im Topsegment war neben Austria Tabak und Flughafen auch die Bank Austria gesucht, was dem ATX eine wichtige Stütze bot. Das Ärgste überstanden zu haben scheinen schließlich auch Libro sowie Head. Ebenfalls fester waren Austrian Airlines, Böhler-Uddeholm und Erste Bank. Markante Kursverluste mußten die New Economy-Titel CyberTron und BETandWIN hinnehmen. Wolford setzten ihre Talfahrt fort und auch EVN bröckelten um 6% deutlich ab. Sehr schwach waren auch Generali, Wienerberger, VA Stahl, VA Tech und Verbund.

Im Specialist Market gaben Rosenbauer nach dem Höhenflug der Vorwoche um mehr als 7% nach. Den stärksten Einbruch mußten stage1 mit einem Minus von 16,5% hinnehmen. Starke Gewinne verbuchten dagegen die Porr-Stämme und Agrana. Palfinger und bauMax präsentierten sich ebenfalls freundlicher.

Im C-Segment kletterten die Stammaktien und PS der Lauda Air um per saldo 12,5% bzw. 49% und machten damit die in der vorhergehenden Woche erlittenen Verluste weitgehend wieder wett. General Partners sackten dagegen im Zusammenhang mit den Problemen um die WMP Bank - deren Handel bis auf weiteres ausgesetzt wurde - um mehr als 27% ab. Manner verloren fast 23%.

Am Neuen Markt in Frankfurt fielen update.com zunächst um 20% auf ein neues Tiefst von 6,60 Euro, um in der Folge einen geringen Teil der Verluste wieder wettzumachen. Blue C bröckelten ebenfalls kräftig ab, während sich Brain Force und Beko freundlicher zeigten.

Hans Almer ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.