)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 8 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Philipp Lahm ist ein Mann der klaren Worte und ein bisschen des Kalküls. Dass er am Rande des DFB-Cup-Achtelfinales des FC Bayern (1:0 gegen Wolfsburg) vorpreschte und Berichte bestätigte, wonach er im Sommer aufhören und auch nicht als Bayern-Sportchef zur Verfügung stehen werde, nur Minuten, nachdem Bayern-Chef Uli Hoeneß darüber nichts gewusst haben wollte, überrascht daher wenig. Irritierend war allerdings, wie die PR-Profis des FC Bayern herumlavierten. Am Mittwoch mussten sie in einer Aussendung erklären, sehr wohl informiert gewesen zu sein, man sei aber davon ausgegangen, dass es eine gemeinsame Erklärung geben würde. Dass dies nun nicht geschehen ist, deutet darauf hin, dass sich die vielbeschworene Mia-san-mia-Familie in dieser Causa nicht ganz einig gewesen sein dürfte, im Boulevard wird heftig über die möglichen Gründe spekuliert. Einer, den Hoeneß indirekt bestätigte: Der 501-fache Bayern-Spieler mit unternehmerischen Ambitionen will sich nicht mit einem Posten mit beschränkter Macht abspeisen lassen. Hoeneß zu Zeitungen der "Funke Mediengruppe": "Bei uns im Aufsichtsrat sitzen DAX-Vorstände. Für die kommt nicht in Frage, dass jemand ohne Berufserfahrung im Vorstand anfängt." Für die Fans wiederum kommt nicht in Frage, dass Lahm mittelfristig keinen Posten in seinem Herzensklub bekleidet. Noch ist Hoeneß, der erst am Montag zum Aufsichtsratschef wiedergewählt wurde, als Pater Familiae unumstritten. Doch die Zukunft wird bald auf Schiene gebracht werden müssen. Vielleicht lässt Lahm aktuell nur seine Aktien dafür steigen.