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Unesco bald wieder vereint

Von Bernhard Baumgartner

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Die Menschen vergessen bekanntlich schnell. Manchmal auch zu schnell. Etwa jenen Moment des Aufatmens, als in den USA feststand, dass Donald Trump tatsächlich abgewählt worden war. Man konnte die Steine, die da in Europa tonnenfach von den Herzen fielen, praktisch hören. Doch die Aufräumarbeiten nach diesem Präsidenten sind immer noch im Gange. Etwa auch im Kulturbereich.

So haben viele sicher längst vergessen, dass Trump mehr oder weniger aus einer Laune heraus aus der Unesco ausgetreten ist. Nach fünf Jahren Nicht-Mitgliedschaft wollen die USA nun aber im Juli wieder der UN-Kulturorganisation beitreten. Für die Unesco bedeutet der Wiedereintritt der USA in erster Linie eine deutliche Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Bereits 2011 hatten die USA ihre Beitragszahlungen eingestellt, die 22 Prozent des Unesco-Haushaltes ausmachten. Hintergrund war ein Streit über die Anerkennung Palästinas als Vollmitglied der Kulturorganisation. US-Außenminister Anthony Blinken hat den Rückkehrwunsch der USA im heurigen März damit begründet, dass die Unesco derzeit über Regeln und Standards für Künstliche Intelligenz diskutiere. Da wolle man dabei sein und mitreden. "Dort passieren Dinge, die sehr wichtig sind."

Nun kann man nur hoffen, dass die US-Wähler im November 2024 nicht schon längst wieder vergessen haben, was für eine Reihe von Absurditäten unter Trump passiert sind. Man erinnere sich an Highlights wie die Empfehlung, Desinfektionsmittel zu trinken.