Zum Hauptinhalt springen

Unfälle sind bei Kleinkindern die häufigste Todesursache

Von Brigitte Suchan

Wissen

Unfälle sind in den Industrienationen die häufigste Todesursache im Kindesalter. Das geht aus einem 2001 veröffentlichten Bericht der UNICEF hervor. In den Mitgliedsländern der OECD sterben jährlich 20.000 Kinder durch Unfälle. Österreich liegt im Vergleich der EU-Staaten nur an vorletzter Stelle. Beim Wiener Donauinselfest wird das Institut "Sicher Leben" vom 19. bis zum 21. Juni anlässlich der Kindersicherheitswoche mit verschiedenen Veranstaltungen auf die Gefahren, die etwa im Haushalt auf Kinder lauern, hinweisen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

In Österreich starben im Jahr 2001 50 Kinder an den Folgen eines Unfalles. Rund 156.000 Kinder mussten nach einem Unfall im Haushalt, in der Freizeit oder beim Sport spitalsbehandelt werden. Kinderunfälle sind aber keine Zufälle, sondern haben Ursachen, die durch entsprechende präventive Maßnahmen großteils beseitigt werden können.

Um europaweit auf dieses wichtige Problem aufmerksam zu machen und gemeinsam für die Sicherheit unserer Kinder zu arbeiten, hat die ECOSA (European Consumer Safety Association) die Europäische Child Safety Alliance ins Leben gerufen. Die jährlichen "Child Safety Weeks" oder "Kindersicherheitswochen" in ganz Europa sind dabei das zentrale Element dieser Initiative. Hauptorganisator in Österreich ist das Institut "Sicher Leben". Die Aktion soll auf die Gefahren aufmerksam machen und zeigen, wie Kinderunfälle zu vermeiden sind. Kleinere Verletzungen gehören einfach zum Kindsein, sind die Experten des Instituts "Sicher Leben" überzeugt. Kinder in Watte zu packen, ist deshalb nicht sinnvoll. Viele schwere Unfälle können aber durch einfache Sicherheitsmaßnahmen vermieden werden.

Stürze sind Unfallursache Nummer 1

Schwerpunkt der heurigen Aktion des Instituts "Sicher Leben" ist die Sturzgefahr bei Kindern: die große Gefahr sind schwere Kopfverletzungen, die zu Langzeit- und Dauerfolgen führen. "Vor allem die Kleinsten sind betroffen. Fast die Hälfte der spitalsbehandelten Verletzungen bei Kleinkindern betreffen den Kopf. Schwere Langzeit- und Dauerfolgen wie Gehirnerschütterungen, Behinderungen und Narben machen den Sturz so gefährlich," warnt Rupert Kisser, Leiter des Instituts "Sicher Leben". Die Kindersicherheitswochen nehmen dies zum Anlass und bieten vom 16. Juni bis zum 6. Juli in ganz Österreich Aktivitäten rund um die Kindersicherheit. Schwerpunktthemen sind dabei neben den Stürzen auch Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern, sowie Kinderunfälle im Sommer.

Bei Säuglingen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen durch den Sturz vom Wickeltisch oder vom Kinderhochstuhl. Wenn Kleinkinder beginnen sich mit ihren Beinchen fortzubewegen, stolpern sie vor allem beim Gehen und Laufen, aber auch Stiege, Schaukel, Sessel und Couch werden zu gefährlichen Fallen. 48 Prozent der Stürze bei Kindern unter fünf Jahren passieren in der Wohnung.

Bei Kleinkindern ist der Kopf im Verhältnis zum Rumpf viel größer und schwerer. Dies hat zur Folge, dass der Körperschwerpunkt über dem Nabel liegt, also höher als bei einem Erwachsenen. Dadurch sind die Bewegungen des Kindes instabiler, es verliert leichter das Gleichgewicht und stürzt daher häufiger. "Kinder haben einen um 30 Prozent eingeengteren Gesichtskreis, ziehen oft falsche Schlüsse, sind leicht ablenkbar, orientieren sich nach momentanen Bedürfnissen und lassen sich durch starke Gefühle leicht ablenken", weiß Kisser.

"Kindersicherheit" auf der Donauinsel

Einer der Höhepunkte der Kindersicherheitswoche ist die "Sicher Leben"-Aktion "Mehr Sicherheit durch mehr Bewegung". Ein vielfältiges Bewegungsprogramm für Kinder wird auf dem Donauinselfest gegenüber von der "Radio Wien Insel" angeboten. Beim Überqueren eines "gefährlichen" Krokodilflusses gilt es Geschicklichkeit zu beweisen, diverse Bewegungsgeräte laden ein zum Ausprobieren. Abgerundet wird das Programm von einem Rollerparcours und einem Gewinnspiel.

Der neue Folder des Instituts "Sicher Leben" "Sicher für dich da" wurde für Eltern gestaltet. Eine Übersicht macht deutlich welche Entwicklungsschritte ein Kind durchläuft, welche Gefahren lauern und wie man vorbeugen kann. Zu bestellen beim Institut "Sicher Leben", Tel: 01 715 66 44 .