Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Anfang Juni spielte der Geiger Csaba Deseö mit dem Gitarristen István Gyárfás und dessen Quartett ein sehr beswingtes Konzert voll schönsten Jazz-Standard im Collegium Hungaricum in Wien. Vorgestern gab es ein angenehmes Wiederhören in der Sendung "On stage" in Ö1. Denn Jazzredakteur Herbert Uhlir hat das Konzert mitschneiden lassen. Wofür ihm zu danken ist: Er macht nämlich darauf aufmerksam, dass auch in Ungarn hervorragender Jazz gedeiht, und er lässt einen größeren Hörerkreis daran teilhaben.
Es wird übrigens schon bald wieder Gelegenheit dazu geben, denn am 14. Oktober steigt ab 19.30 Uhr im RadioKulturhaus in Wien eine "Hungarian Jazz Night", mit Musikern aus mehreren Generationen; von "alten Giganten" bis "jungen Heroen". Und zur Einstimmung darauf gibt es im Collegium Hungaricum gleich zwei Veranstaltungen: am 2. Oktober einen Jazzklub mit Vorstellung der Musiker und Gruppen samt CD-Beispielen, und am 13. Oktober ein Solokonzert des Pianisten Kálmán Oláh, der am nächsten Tag mit seinem "Trio Midnight" zu hören sein wird.
Weniger froh war ich über die Art der Vorstellung der ungarischen Formation "Kampec Dolores" in der Ö1-Jazznacht am vergangenen Samstag: Moderator Christian Bakonyi gelangen dermaßen schlimme Verballhornungen der Musiker-Namen, dass mir alle Haare einzeln zu Berge standen. Dabei müsste doch gerade er mit seinem ungarischen Familiennamen betreffend Aussprache sensibilisiert sein. Und wenn nicht, hätte er ja fragen können. Es gibt genug des Ungarischen Mächtige in Wien; wahrscheinlich sogar beim ORF.