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Unter dem Motto "Ungarn unbegrenzt" und mit entsprechendem Schwerpunkt beginnt heute die Frankfurter Buchmesse. Auch der ORF tut · wenn auch, wie mir scheint, eher begrenzt · etwas in der
Richtung. Ein Streifzug durch Ö 1 am Montag.
9.30 bis 9.45 Uhr, Radiokolleg, Mittelteil: Versuch einer Bestandsaufnahme der ungarischen Literatur, erster Teil. Die Schriftstellerin und Journalistin Györgyi Vándor leitet den politischen
Charakter der ungarischen Literatur aus der Geschichte ab, Schriftsteller György Dalos wird mit seiner den Wandel der ungarischen Literaten "Vom Propheten zum Produzenten" beschreibenden jüngsten
Arbeit zitiert, Péter Esterházy stellt fest "frei zu sein ist nicht so leicht, das ist eine neue Verantwortung, die wir früher nicht gekannt haben", Literaturwissenschafter Pál Derék skizziert einige
Spezifika ungarischer Gegenwartsliteratur. · Insgesamt nicht umwerfend, aber wir dürfen hoffen, Fortsetzung bis Donnerstag.
11.40 bis 12 Uhr, Radiogeschichten: Otto Schenk liest heitere Prosa von Franz Molnár. · Nett und verstaubt. Hat man nicht Aktuelleres gefunden? Auch hier die Fortsetzung bis Donnerstag. 16.55 Uhr,
Die Literatur-Miniatur: Eine Betrachtung über Budapest aus dem Sammelband "Thomas Mann mampft Kebab am Fuße des Holstentors" mit Geschichten und Aufsätzen von Péter Esterházy. Vielleicht hätte man
die titelgebende Geschichte lesen sollen. Keine Fortsetzung.
In der Anmoderation des Radiokolleg-Beitrags hieß es, Ungarn ist und bleibt eine literarische Großmacht, die viel zu bieten hat. Im Montags-Angebot des ORF waren die Highlights · so empfand ich es
zumindest · jedenfalls noch nicht zu finden.