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Ungarn ist eine Erfolgsstory der Israelis geworden. Seitdem in der Türkei das Glücksspiel verboten wurde, haben die Casinos von Ungarn, vor allem in Budapest, die Spielsäle von Antalya | abgelöst. Während Tausende Israelis weiter die türkische Riviera bevölkern, um zu baden und sich zu erholen, sind jene, die vor allem auf Roulette, Black Jack usw. versessen sind, nach Budapest | ausgewichen.
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Einige der Casinos haben auch israelische Besitzer, die früher ähnliche Etablissements in der Türkei betrieben. Hunderte Israelis haben bereits Immobilien in Ungarn gekauft. Die Preise sind
günstig. Eine Zweieinhalb-Zimmerwohnung, die in Tel Aviv eine Viertelmillion Dollar kosten würde, ist in Budapest für 40.000 bis 50.000 Dollar zu haben.
Die Israelin Agi Goldstein hat in Budapest ein Maklerbüro eröffnet. "Es ist für einen Israeli heute ein wirtschaftlich richtiger Entschluß, eine Wohnung in Ungarn zu kaufen", erklärt sie. Wenn Ungarn
Mitglied der EU wird, werden die Immobilienpreise steigen. Dutzende israelische Firmen haben Ungarn entdeckt. Sie betreiben Erzeugungen in Ungarn. In den letzten Jahren haben Israelis mehr als 500
Mill. Dollar (6,27 Mrd. Schilling) in Ungarn investiert.
Eine der erfolgreichsten Investitionen war der Kauf der pharmazeutischen Fabrik Biogel in Debrecen durch die israelische Firma Tewa. Der Betrieb, in dem 1.200 Arbeiter beschäftigt sind, erzeugt vor
allem Sirupe und Antibiotika für den europäischen Markt. Auch israelische Bauunternehmer sind in Ungarn tätig.
Der israelische "König der Casinos" David Ben Eliyahu, der einer der größten Organisatoren der Casino-Touristik von Israel nach Osteuropa ist, bringt Spielinteressenten gratis nach Budapest. Der
Kunde zahlt weder die Flugkarte noch den Hotelaufenthalt oder Verpflegung, muß sich aber verpflichten, während seines Aufenthaltes täglich im Casino zu spielen.
Ben Eliyahu, der einen Hauptanteil am Massenstrom von Israelis in Casinos in Ungarn hat, ist gegen Zulassung von Casinos in Israel. Er hat dafür sogar eine "moralische" Begründung: Gewisse
spielsüchtige Israelis würden dann Tag und Nacht spielen, während sie heute dazu noch extra ins Ausland fahren müssen. apa