Einheitssteuersatz: 16 Prozent geplant. | Sonderbelastungen auch für Energie- und Telekomfirmen. | Budapest. Ungarn führt zum 1. Jänner einen einheitlichen Steuersatz ein. Das ist nunmehr beschlossene Sache, wie Wirtschaftsminister György Matolcsy mitteilte. Die Flat Tax liegt bei 16 Prozent. Besondere Entlastungen sollen Familien erfahren.
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Für Ungarn mit einem Jahreseinkommen von weniger als umgerechnet 18.108 Euro ändert sich künftig kaum etwas, weil ihre Einkünfte seit Jahresbeginn mit 17 Prozent besteuert werden. Eine echte Entlastung bedeutet der Einheitssteuersatz aber für alle anderen. Zurzeit gilt für sie nämlich noch ein Steuersatz von 32 Prozent, zusätzlich müssen sie einen Pauschalbetrag von umgerechnet 3078 Euro an den Fiskus abführen.
Gegenfinanziert werden soll die Steuerreform über Sonderbelastungen für bestimmte Wirtschaftszweige. Nach der international hochumstrittenen Sondersteuer für Banken, Leasingunternehmen und Versicherungen soll noch eine Sondersteuer für Energie- und Telekommunikationsunternehmen kommen. Das kündigte Janos Lazar, Fraktionsvorsitzender des regierenden rechtskonservativen Fidesz im ungarischen Parlament, an.
Widerstand istvorprogrammiert
Seine Partei lehne eine höhere Besteuerung der Bürger ab und konzentriere sich daher auf "Unternehmen, die in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erwirtschaftet haben", sagte der Politiker. Nur so lasse sich das Haushaltsdefizit in diesem Jahr unter 3,8 Prozent drücken. Man sei sich vollkommen im Klaren darüber, "dass diese Schritte auf den Widerstand der Lobby stoßen, so wie es auch bei der Bankensteuer der Fall war", so Lazar weiter. Die neue Steuer wird offenbar schon in Kürze eingeführt. Der Herbst werde für Energie- und Telekommunikationsunternehmen keine "glückliche Zeit", sagte Lazar. Zur Höhe des Steuersatzes machte er keine Angaben.