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Uni-Reformpapier liegt vor

Von Barbara Ottawa

Politik

Schon vor der Veröffentlichung heftig umstritten, liegt er jetzt, im Internet, zur allgemeinen Einsicht auf: Der erste Entwurf der Universitäten-Autonomie. "Viele haben sich schon eine Meinung gebildet, bevor die Vorschläge auf dem Tisch waren", kritisierte ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek gestern in einer Pressekonferenz. Sie rief alle Beteiligten auf, sich an der Diskussion zu beteiligen und Vorschläge einzubringen. Die ÖH sieht jedoch bereits in dem Entwurf einen "bildungspolitischen Rückschritt um Jahrzehnte".


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Unter dem Motto "Die Wissenschaft und ihre Lehre sind reformbedürftig!", erläuterte Brinek gestern noch einmal die Punkte der angestrebten Universitätsautonomie, die ab Oktober 2003 an den ersten Unis implementiert werden soll. "Der Unirat, der Senat und der Rektor sind die Eckpfeiler", so die ÖVP-Wissenschaftssprecherin. Diese stünden für einen schlanken Regelungsansatz. Die Curricula, die im Senat beschlossen werden, müssten von kundigen Fachvertretern vorbereitet werden. "Die Richtung stimmt, an den Details wird weiter gearbeitet", so Brinek.

Scharfe Kritik an den Vorschlägen zur Universitäts-Autonomie kam von der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH). Die Vorsitzenden Anita Weinberger und Andrea Mautz befürchten die Abschaffung jeglicher Demokratie an den Universitäten. "Die Studierenden, die mit Abstand die größte Gruppe an den Universitäten darstellen, werden von allen Entscheidungen ausgeschlossen", so das Resumee von Weinberger. Brinek bekräftigte, dass die Mitsprache gesichert sei und verwies auf die Sitze im Senat. Die ÖH befürchtet allerdings, dass sich dort die Professoren ihnen angenehme Studenten aussuchen. Das Budget- und Personalmanagement obliege überhaupt dem Rektor alleine.

Der Entwurf ist abzurufen unter: http://www.weltklasse-uni.at/upload/attachments/150.pdf .