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UniCredit streicht 9.000 Jobs

Von WZ Online

Wirtschaft

Pläne bis 2010 vorgestellt. | Mitarbeiteraufbau bei Osttöchtern. | Wien. UniCredit-Chef Alessandro Profumo hat am Donnerstag in Wien seinen mit Spannung erwarteten neuen 3-Jahres-Plan für die Bankengruppe vorgestellt. Er umfasst auch ein Sparprogramm, dem in Westeuropa bis Ende 2010 beinahe jeder zehnte Arbeitsplatz zum Opfer fallen wird. Betroffen sind vor allem Bankangestellte in Italien, Deutschland und Österreich.


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UniCredit plant den Abbau von 9.000 Stellen in Westeuropa, wo der Konzern derzeit rund 100.000 Leute beschäftigt. Insgesamt sind es knapp 5 Prozent der zuletzt 180.000 Leute umfassenden Gesamtbelegschaft.

Die Einsparungen in Westeuropa sind Teil der strategischen Neuausrichtung der Mailänder UniCredit, der in Wien die Bank Austria (zuständig für Österreich und Osteuropa) und in München die deutsche HypoVereinsbank (HVB) gehört.

Der Stellenabbau in Italien, Deutschland und Österreich stehe vor allem im Zusammenhang mit der Integration der übernommenen römischen Capitalia, teilte das Institut mit. Während Profumo in Osteuropa weiter "signifikante" Zuwächse erwartet, steht im Westen Restrukturierung und straffere Kostenkontrolle an. Wieviele Stellen in diesen Ländern jeweils betroffen sein werden, blieb vorerst unklar.

Dem Personalabbau in den westeuropäischen Ländern steht der Aufbau von 11.500 Stellen im Zuge der bereits angekündigten Eröffnung von 1.300 neuen Filialen in Osteuropa gegenüber. Einsparungen erhofft sich UniCredit auch durch die Errichtung zentraler "Produktfabriken", in denen Geschäftstätigkeiten und Abwicklungen konzernweit gebündelt werden sollen.

Profumo hat zum Ziel, dass danach die Hälfte aller Konzernmitarbeiter in Osteuropa tätig sein werden.

UniCredit bekräftigte heute auch die Ziele für 2008. Im zweiten Quartal seien keine weiteren Abschreibungen auf das Portfolio mit verbrieften Wertpapiere (ABS) zu erwarten. Bis 2010 plant die Bank ein kräftiges Wachstum, getragen vor allem von Osteuropa - und hier wiederum aus organischem Wachstum. Denn große Akquisitionen sind fürs erste nicht mehr geplant. Die Abfindung der Bank Austria-Kleinaktionäre werde aus den laufenden Erträgen finanziert.

Den Gewinn je Aktie (EPS) will UniCredit bis 2010 bis jährlich um durchschnittlich 10 bis 12 Prozent steigern. Und zwar ohne Veräußerungsgewinne oder sonstige Einmaleffekte, wie Profumo heute in Wien unterstrich.

Bei den Erträgen peilt Profumo im Schnitt ein jährliches Plus von 6,7 Prozent an. In Osteuropa soll das mehr sein. Von dort erwartet der Konzern jährliche Zuwachsraten von im Schnitt 19 Prozent.

Aufsichtsratschef Dieter Rampl bekräftigte heute zum Auftakt des diesjährigen UniCredit-Kapitalmarkttages in Wien, dass nach den Zukäufen der vergangen Jahre keine Akquisitionen mehr anstünden. Den Umstieg auf die einheitliche Konzernmarke (Rebranding) habe man erfolgreich bewerkstelligt.

Die (zuletzt magere, Anm.) Kernkapitalquote soll heuer zu Jahresende wieder auf 6 Prozent steigen und bis Ende des Jahrzehnts bei 7,1 Prozent liegen. Während in Osteuropa das Geschäft deutlich ausgebaut werden soll, werde in Westeuropa der Fokus auf Restrukturierung und Kostenkontrolle liegen.

Für 2008 erwartet UniCredit ein Ergebnis je Aktie von 0,52 bis 0,56 Euro. Dabei wurden bisherige Prognosen bestätigt.