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Unilever verkauft Tiefkühlsparte

Von Petra Medek

Wirtschaft

3500 Mitarbeiter sind betroffen, davon 50 in Österreich. | Eskimo bleibt bei Unilever. | Rotterdam/Wien . Für den niederländisch-britischen Konsumgüterreisen Unilever hat sich die Sparte Tiefkühlkost als unverdaulich herausgestellt. Wie am Donnerstag endgültig bekannt gegeben wurde, wird sich der Konzern von diesem Bereich trennen, der in den meisten Ländern unter der Marke Iglo geführt wird.


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Betroffen sind 3500 Mitarbeiter in zehn europäischen Staaten, davon etwa 50 in Österreich. Nur in Italien behält Unilever seinen Tiefkühlbereich. Nicht verkauft hingegen wird der Speiseeisbereich, der in Österreich unter dem Namen Eskimo läuft, sagte Unilever Austria-Sprecher Ernst Klicka zur "Wiener Zeitung".

Keine Auswirkungen auf Großenzersdorf

Für das 2001 verkaufte Werk in Großenzersdorf sieht Klicka keine Auswirkungen, weil man die bestehenden Abnahmeregelungen von Iglo mit diesem Werk an den neuen Eigentümer weiter geben würden. Wo Unilever über Iglo-Produktionen verfügt, werden diese mitverkauft, so Klicka. Dort würde die Produktion wie gehabt weiter laufen, bis der Verkauf finalisiert ist - was nicht vordem vierten Quartal 2006 erwartet werde. Im vergangenen Jahr machte die Österreich-Tochter rund 100 Mio. Euro ihres Umsatzes mit Iglo-Produkten, das sind 27 Prozent. Weltweit erzielte der Unilever-Konzern im vergangenen Jahr einen Umsatz von 39,7 Mrd. Euro (plus 3 Prozent). Der Nettogewinn betrug 3,5 Mrd. Euro nach 2,9 Mrd. Euro im Jahr davor.

Hier half ein gutes Geschäft in neuen Märkten, während die Entwicklung in Europa schwierig blieb.

In Deutschland und Frankreich setzte Unilever zwei Prozent weniger mit Lebensmitteln um als 2004, in Russland dagegen gab es eine Steigerung um 20 Prozent. Die Marktanteile seien insgesamt stabil geblieben, berichtete Konzernchef Patrick Cescau.

700 Mio. Euro werden eingespart

Für das laufende Jahr zeigte er sich zuversichtlich. Bei dem Sparprogramm "One Unilever" sei das Unternehmen im Plan, bis Ende 2006 Einsparungen von 700 Mio. Euro zu erreichen. Bis Ende 2007 sollen sich die Einsparungen auf eine Mrd. Euro summieren. Die Umstrukturierungen dürften heuer Kosten in Höhe eines Prozent des Umsatzes in Anspruch nehmen. Vor knapp einem Jahr hatte Unilever auf die bis dahin traditionelle britisch-niederländische Doppelspitze verzichtet und Cescau die alleinige Verantwortung übertragen.