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UNIQA klagt über hohe Steuerbelastung

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Der UNIQA-Versicherungskonzern kann sich über die Geschäftsentwicklung im Jahr 2001 nicht beschweren. Bei Prämieneinnahmen von 2,6 Mrd. Euro (plus 5,6%) wurde ein um 8,2% höheres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 45,3 Mill. Euro erzielt. Obwohl UNIQA-Generaldirektor Konstantin Klien gestern, Montag, bei der Bilanzpräsentation nicht in die "Klagelieder des Jahres 2001 einstimmen" mochte, war er dennoch nicht ganz zufrieden. Die hohe Steuerbelastung ruft Ärger hervor, nicht nur bei der UNIQA.


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Die heimische Versicherungswirtschaft sei im internationalen Vergleich, im Vergleich zu anderen Branchen, gemessen an der Wirtschaftsleistung bzw. am Ergebnis vor und nach Steuern abgabenmäßig stärker belastet. UNIQA-Finanzvorstand Hannes Bogner: "Wir werden in naher Zukunft mit dem Finanzminister in Diskussion treten." Klien ergänzte: "Wir wollen keine Bevorzugung, sondern eine Gleichstellung."

Offert für "Croatia" zurückgezogen

Die UNIQA wolle ihre "kontinuierliche Internationalisierung" fortführen, kündigte Klien an. Im Bieterverfahren um die größte Versicherungsgesellschaft Kroatiens, die Croatia osiguranje, sei die UNIQA allerdings ausgestiegen, da eine entsprechende Verzinsung des einzusetzenden Kapitals nicht sichergestellt gewesen wäre. Kroatien bleibe aber ein attraktiver Markt für weitere Engagements.

Die vollkonsolidierten Konzernunternehmen der UNIQA außerhalb Österreichs erwirtschafteten 2001 ein Prämienvolumen von 219,8 Mill. Euro, das ist ein Plus von 41,3%. Der Anteil der ausländischen Gesellschaften am Konzernprämienvolumen betrug 8,3%. Das EGT der ausländischen Gesellschaften stieg um 48% auf 15,1 Mill. Euro.

Die Kosten müssen weiter runter

Obwohl im vergangenen Jahr die Kosten der UNIQA-Gruppe (ohne Berücksichtigung der Provisionen) um 3,9% auf 381,4 Mill. Euro gesunken sind, ist Klien noch nicht zufrieden. Er will seinen Konzern mindestens so effizient machen wie die großen internationalen Player. Die in Schaden/Unfall im Vorjahr im Inland vor Rückversicherung bei brutto 109% (nach 113%) gelegene Combined-Ratio (Kosten und Schäden gemessen an der Prämie) soll heuer auf 104% gesenkt werden, in der gesamten UNIQA-Gruppe solle sie von 102 auf 100% sinken, so Klien.

Im 1. Quartal 2002 verzeichnete die UNIQA bei den laufenden Prämien ein Plus von 15,8% auf 681,2 Mill. Euro. Das gesamte Prämienvolumen sank um 11,4% auf 753 Mill. Euro. Das sei in erster Linie auf die bewusste Zurücknahme des Lebensversicherungsgeschäftes gegen Einmalerlag zurückzuführen, erklärte Klien.

Ob die UNIQA als einer der Finanzaktionäre der Erste Bank (Anteil 6,6%) bei der bevorstehenden großen Kapitalerhöhung der "Ersten" mitziehen wird, "werden wir entscheiden, wenn es so weit ist".