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Universitäten erhalten ein neues Studienrecht

Von Brigitte Pechar

Politik

Bildungsminister Heinz Faßmann will von den Aufnahmemodalitäten bis hin zu Prüfungen alles hinterfragen.


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Nach der Umsetzung des Bologna-Prozesses und der Neuausrichtung der Unifinanzierung muss nun der nächste Schritt folgen und das Studienrecht angepasst werden. Hochschülerschaft (ÖH) und Universitätenkonferenz (Uniko) haben das bereits mehrfach gefordert. Nun hat Bildungsminister Heinz Faßmann im Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten angekündigt, dass eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Uniko und der ÖH dazu eingesetzt werden soll, man wolle bis Jahresende fertig sein. Den Studierenden solle damit mehr Verbindlichkeit abverlangt werden, andererseits wolle man die Studierbarkeit gewährleisten.

Im Hintergrund wirkt hier auch die neue Studienplatzfinanzierung, die ja unter anderem eine bessere Betreuung der Studierenden sichern soll. Allerdings, so der Einwand der Präsidentin der Uniko, TU-Rektorin Sabine Seidler, sei die Feststellung der prüfungsaktiven Studierenden nicht immer so einfach. Ein Schlüssel daraus ist aber wiederum Basis für die Finanzierung.

Zu den Rechten der Studierenden zählt zum Beispiel, dass sie nicht nur an der Uni studieren dürfen, an der sie zugelassen wurde, sondern auch an anderen Unis. So ist es durchaus üblich, dass Studierende der Wirtschaftsuni Wien Sprachenseminare an der Uni Wien absolvieren. Da kann es aber passieren, dass bestimmte Meldungen nicht korrekt erfolgen. Mit einem Wort, für die Unis ist es nicht ganz einfach nachzuverfolgen, wie viele prüfungsaktive Studierende sie haben, was aber wichtig für die Finanzierung ist.

Noch dazu, wo es Teil der Leistungsvereinbarungen ist, die Zahl der Prüfungsaktiven zu steigern - was umso schwieriger wird, als die Zahl der Studierenden aus demografischen Gründen abnehmen wird. "Ich bin nicht sicher, ob wir das schaffen", sagte Seidler. Faßmann besteht allerdings darauf, dass die Unis die Vereinbarung einhalten, sicherte aber zu, dass die den Unis zugestandenen Mittel für die Unis erhalten blieben.

Auch auf die Prüfungen selbst soll im Studienrecht ein neuer Blick geworfen werden. Minister Faßmann sprach hier von einem Prüfungsmonitoring. Genaueres war ihm nicht zu entlocken. Uniko-Chefin Seidler steht dem skeptisch gegenüber. Ja, die Qualität der Prüfungen sei grundsätzlich immer Thema, aber man solle Einzelfälle, wo Prüfungen nicht funktionieren, dazu verwenden, um die anderen zu quälen.

Insgesamt wünscht sich Seidler einen systematischeren Zugang zu den Universitäten. Derzeit gibt es eine Fülle an unterschiedlichen Zugangsregelungen je nach Studium: von gar keinen, über Selfassessments bis zu Aufnahmetests. Das zu durchblicken sei eine Herausforderung für Studienanfänger. Auch der Minister ist hier für Verbesserungen.