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Petition von 369 Wissenschaftern. | Wien. Forscher von Universitäten aus ganz Österreich laufen gegen den neuen Kollektivvertrag und Pläne für das neue Universitätsgesetz Sturm. 369 Wissenschafter haben eine Petition unterzeichnet, die "für eine wirkliche´ Nachwuchsförderung sowie gute und gesicherte Arbeitsbedingungen" eintritt. Sie wurde Wissenschaftsminister Johannes Hahn, dem Rektor der Uni Wien, Georg Winckler, sowie dem parlamentarischen Wissenschaftsausschuss übermittelt.
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Kritisiert wird unter anderem, dass die wenigen im Kollektivvertrag vorgesehenen Verbesserungen für Lektoren durch Übergangsregelungen erst später in Kraft treten werden. Bis dahin könnten sie noch vom Universitätsgesetz, das am 8. Juli beschlossen werden soll, für einen Teil der Lektoren ausgehebelt werden.
Die Ausgangslage für Lektoren ist je nach Uni verschieden: Während etwa die Wiener Uni etliche Lektoren hat, sind an der Uni Innsbruck bisher keine Lektoren angestellt. Laut neuem Kollektivvertrag sollen künftig an allen Unis Lektoren angestellt werden. Doch der Entwurf für das neue Universitätsgesetz könnte das ändern: Lektoren, die bereits woanders fest angestellt sind, sollen laut dem Entwurf an der Uni ohne Kollektivvertrag als freier Dienstnehmer arbeiten.
Darüber hinaus sieht der Kollektivvertrag den nicht näher definierten neuen Posten des "Senior Lecturers" vor, der sich "überwiegend" der Lehre widmen soll. Das Wiener Rektorat sieht für diesen Posten nun 13 bis 16 Wochenstunden vor. Aus Sicht der Protestierenden lässt diese Vorgabe keine Zeit mehr für Forschung. Das Vor- und Nachbereiten von Vorlesungen sowie Korrigieren von Prüfungen würde dann die gesamte Arbeitszeit füllen.
"Das ist eine akademische Einbahnstraße" meint der Wiener Politikwissenschafter Thomas Schmidinger, Leiter einer bundesweiten Plattform externer Lektoren und freier Wissenschafter. "Uns geht es um die Einheit von Lehre und Forschung".