Lehrer-Ausbildung widerspricht teils dem Dienstrecht. | Wien. Den "sofortigen Rücktritt des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ), Anas Schakfeh", verlangt eine aus islamischen Akademikern bestehende "Initiative liberaler Muslime Österreich". Anlass ist die Studie des Soziologen Mouhanad Khorchide, die Österreichs Islamlehrer als teils "fanatisch" einstuft.
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Die Verantwortung sieht die Initiative bei den Behörden: "Landesschulräte, Kultusamt und Unterrichtsministerin haben ihre Aufsichtspflicht verletzt". "Inhaltlich habe ich keine Kompetenz, außer jemand verstößt gegen das Gesetz", meint der Präsident des oberösterreichischen Landesschulrats Fritz Enzenhofer (ÖVP). Wer befähigt ist, Islam zu unterrichten, entscheidet allein Schakfeh. "Wir verlangten einmal die Suspendierung eines Islamlehrers, der davor rechtsradikal und bereits verurteilt war", berichtet Enzenhofer.
Putzfrau als Islamlehrerin
"Wenig später stellte sich heraus, dass dieser Lehrer nun unter neuem Namen eine andere Funktion von der IGGiÖ bekam: Er war nun für die Schulaufsicht zuständig." Die Frau des Ex-Neonazis ersetzte ihren Mann als Islamlehrerin. Davor war sie Putzfrau.
Über geringe Ausbildung der Lehrer klagen auch Schüler. "Seit fünf Jahren sagt die Lehrerin in jeder Stunde dasselbe: Fünf Mal am Tag ist das Gebet, das Fasten muss eingehalten werden", so eine Hauptschülerin. Einige Islamlehrer können nicht Deutsch, die Schüler müssen den Unterricht übersetzen. Enzenhofer berichtet, dass er in solchen Fällen schon eingeschritten ist, da fehlende Deutschkenntnisse dem Dienstrecht widersprechen.
"In den letzten acht Jahren wurden mehr unqualifizierte Lehrer eingestellt, als je zuvor", berichtet ein empörter Islamlehrer, der wie seine Kollegen anonym bleiben möchte. "Fast alle Lehrer haben keine Qualifikation und beherrschen nicht die deutsche Sprache. Wozu wurde eigentlich die Islamische Religionspädagogische Akademie gegründet, wenn sie von fast keinem Lehrer absolviert wurde?"