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Erlaubt, verboten, erlaubt - und nächstes Jahr dann verboten. Wenige Stunden vor dem ersten freien Training für den Grand Prix von Singapur am Sonntag (14 Uhr) wurde der Bann einiger Durchsagen via Boxenfunk in der Formel 1 nun doch wieder gelockert. Nachrichten, die die Leistung und das Verhalten der Boliden betreffen, dürfen - anders als noch vor drei Tagen in einem Maßnahmenkatalog angekündigt - weiterhin vom Kommandostand aus getätigt werden und sind erst 2015 verboten. Der viele Lärm um die Funkstille wurde damit zu viel Lärm um nichts. Nachdem man ursprünglich dafür hatte sorgen wollen, vom Eindruck des ferngesteuerten Piloten wegzukommen, wird sich daher für diese Saison nur wenig am Status quo ändern. Und das ist gut so. Nicht, dass dieser Eindruck erstrebenswert sei. Aber Regeländerungen während einer Saison haben, so sie nicht für die Sicherheit notwendig sind, noch selten irgendetwas außer Konfusion gebracht. Die hat man nun dennoch, und sie ist hausgemacht. Denn jetzt wissen erst recht nur wenige, was erlaubt und was verboten ist.
Da hätte man gleich vorerst alles beim Alten lassen und - unter Berücksichtigung aller Komponenten und mit der nötigen Vorlaufzeit - Maßnahmen für die Zukunft durchdenken können. Denn darauf, dass die Verbote aufgrund der "Komplexität der Autos" unterschiedliche Effekte auf die unterschiedlichen Teams gehabt hätten, wie es jetzt heißt, hätte man durchaus vorher kommen können. Stattdessen versuchte man in einer Schnellschussaktion ein zusätzliches Spannungselement einzubauen. Natürlich hat das Argument etwas für sich, dass möglicherweise nicht immer der beste Fahrer, sondern das beste Team gewinnt. Aber war das in der jüngeren Vergangenheit jemals anders?