In der Folge der Ermordung der pakistanischen Oppositionsführerin Benazir Bhutto ist es zu landesweiten Unruhen gekommen. Dabei wurden mindestens 15 Menschen getötet worden. Bhuttos Konkurrent, Nawaz Sharif von der Muslim-Liga (PML-N), will die für den 8. Jänner geplante Parlamentswahl boykottieren und rief zum Generalstreik auf.
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Sharif verlangte bei einer Pressekonferenz in Rawalpindi den sofortigen Rücktritt von Staatschef Pervez Musharraf. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen rief er zu einem Generalstreik am Freitag auf. Die für 8. Jänner anberaumte Parlamentswahl will er boykottieren, da unter Musharraf freie und faire Wahlen nicht möglich seien.
In der Folge des Attentats auf Benazir Bhutto kam es zu Protestaktionen im ganzen Land. Schwere Ausschreitungen wurden aus Karachi aus und der südlichen Provinz Sindh gemeldet, wo Bhutto die meisten Anhänger hatte.
Wütende Anhänger steckten Dutzende von Autos und Regierungsgebäude in Brand, plünderten Geschäfte und blockierten Straßen mit brennenden Reifen, wie pakistanische Fernsehsender berichteten. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. In mehreren Städten gingen aufgebrachte Demonstranten gegen die Regierung auf die Straße und plünderten Büros der Pakistanischen Muslim-Liga (PML-Q), auf die sich Präsident Pervez Musharraf stützt.
Die Sicherheitskräfte des Landes wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Staatschef Pervez Musharraf machte in einer TV-Ansprache islamische Extremisten für den Anschlag verantwortlich und rief zu Ruhe auf. "Dies war die Tat derselben Extremisten, gegen die auch wir kämpfen."
Rasches Begräbnis
Der Leichnam von Benazir Bhutto ist in der Nacht auf Freitag in den Süden des Landes geflogen worden, wo die Politikerin in ihrem Geburtsort beigesetzt werden soll. Von der Hauptstadt Islamabad aus wurde er an Bord eines Militärflugzeugs in die Stadt Sukkur gebracht.
Von dort soll er in das Dorf Garhi Khuda Baksh weitertransportiert werden. Die Getötete soll dort an der Seite ihres Vaters Zulfikar Ali Bhutto begraben werden, der 1977 vom Militär als Regierungschef gestürzt und später hingerichtet wurde. Vertretern von Benazir Bhuttos Partei zufolge wird die Beerdigung voraussichtlich schon am Freitag stattfinden.