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Der Weltuntergang naht. In Deutschland kündigt er sich in den sozialen Medien und den Leserforen an. In Österreich dauert’s wohl noch, aber verschont wird gewiss auch hier niemand. Der Weltuntergang drückt sich in zwei Wörtern aus, englischen naturgemäß, weil die deutsche Sprache ja zunehmend außer Mode kommt im deutschsprachigen Raum.
Der Weltuntergangsausdruck lautet "Veggie Day".
Solch einen Tag des Fleischverzichts haben Deutschlands Grüne klimaschutzhalber ins Gespräch gebracht. Und damit alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Denn niemand lässt sich von der Politik in den Topf und auf den Teller schauen. Da kann noch so sehr "freiwillig" davorstehen.
Dennoch ist ein Fleischverzichtstag pro Woche überlegenswert. Besser noch: Wie wär‘s, jeden zweiten Tag auf Fleisch zu verzichten? In der Generation der Großeltern oder Urgroßeltern war es selbstverständlich, dass es an einigen Wochentagen Gemüse gab. Verzicht auf Fleisch bedeutet nicht Hunger und Armut. Um das tägliche Brot, also die tägliche Mahlzeit, bittet das Vaterunser, nicht um die tägliche Wurst.
So ein Fleischverzichtstag könnte den Effekt haben, dass man sich um Abwechslung in der Küche kümmert, nicht wegen der Umwelt und noch weniger wegen der Grünen, sondern weil es förderlich ist für die Gesundheit und obendrein ein kulinarisches Fest bedeutet. Fleisch ist keine Voraussetzung für gutes Essen. Lustvoller Fleischverzicht ist eine Frage des Probierens, der Neugier. So gut kann Umweltschutz schmecken.