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Vom ehemaligen US-Finanzminister John Bowden Connally ist der Ausspruch überliefert: "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem." Das war Anfang der 70er Jahre, als der Goldstandard bereits bedenklich wankte, der Dollar-Kurs stark fluktuierte und die Handelspartner der USA - damals vor allem Deutschland und Japan - in größte Kalamitäten gestürzt wurden.
Bis heute ist Connallys Ausspruch Realität: Wenn die Tea-Party-Extremisten der Republikanischen Partei im US-Kongress damit drohen, die Rechnungen nicht mehr zu bezahlen und die Schulden, die eben dieser Kongress angehäuft hat, nicht mehr zu bedienen, dann erscheint das vor allem als Problem für die Gläubiger und weniger eines für den Schuldenstaat USA. In Peking und Tokio - China und Japan sitzen auf Bergen von US-Staatsanleihen - ist die Sorge vor einem Zahlungsausfall der USA größer als in Washington. Und wenn die US-Notenbank Federal Reserve Milliarden von Dollars in den Markt pumpt, um den Wirtschaftsmotor wieder flott zu kriegen, dann ist das vor allem ein Problem für die Schwellenländer. Denn diese reichlich aus dem Zapfhahn der Fed sprudelnden Dollars schwappen auf der Jagd nach höheren Renditen auf die Finanzmärkte der Schwellenländer und BRICs, wo sie als "Hot Money" für Kursfeuerwerke auf den lokalen Börsen und Höhenflüge bei den lokalen Währungen sorgen. Wenn die Party dann vorbei ist und dieses Geld wieder zurückfließt, ist die Landung umso härter und der Katzenjammer dementsprechend groß.
In der Finanzkrise haben sich die Notenbanker als verlässliche Krisenfeuerwehr erwiesen. Während die Politik nach dem Crash vom 15. September 2008 zu spät reagiert und zu wenig unternommen hat, haben Fed-Chef Ben Bernanke und EZB-Präsident Jean-Claude Trichet (und später Mario Draghi) die Kernschmelze des Finanzsystems verhindert. Aber die Notenbanker haben mit hohem Einsatz gespielt, und die Weltwirtschaft ist abhängig von der lockeren Geldpolitik geworden. Nun liegt es an Bernankes Nachfolgerin Janet Yellen, den überaus schwierigen Ausstieg aus dieser lockeren Geldpolitik zu meistern. Ihr Vorsitz fällt in eine Zeit der Umbrüche: Die Welt strebt auf ein Post-Dollar-Regime zu. In dieser schönen, neuen Währungswelt ist der Dollar zwar nach wie vor unser - dann kleineres - Problem, aber letztlich eure Währung und nicht unsere.