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Das TV-Angebot am Mittwochabend, 20.15 Uhr, sah so aus: "Komödie. Heiterer Film über eine besondere Frauenfreundschaft", "TV-Arztfilm. Mattes und die Architektin Nicky planen ihre
gemeinsame Zukunft im Hospital", "TV-Drama. Karen Carlson war 17 Jahre lang verschollen. In dieser Zeit hat sie Furchtbares erlebt . . .", "Familienserie. Charlotte und Thomas haben ihre Liebe auf
dem Standesamt besiegelt", "Sci-Fi-Film. Zwei Mächte liefern sich einen gnadenlosen Kampf um ein albanisches Zepter, das magische Kräfte besitzt" und "Thriller. Johnny will nach dem Tod seiner
sadistischen Mutter eine neue Familie. Dafür geht er über Leichen . . .".
Wer erkennt in der Programmgestaltung einen Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und den privaten (Schund-)Sendern? Der ORF bot um 20.15 Uhr auf seinem ersten Kanal einen
amerikanischen Thriller und auf dem zweiten eine Rosamunde-Pilcher-Verfilmung. Es liegt auf der Hand: Der ORF muß schauen, daß er als Sendeanstalt gegen die Konkurrenz bestehen kann; allerdings
braucht er nur dann zu bestehen, wenn er etwas leistet, was ein privater nicht genauso leisten könnte.
Amerikanische Thriller und "Liebesromanzen" kann man sich auf irgendeinem Kabel- oder Satellitenkanal auch anschauen. Frage an Radio Eriwan: Was macht der ORF als öffentlich-rechtlicher Sender besser
als all die anderen? Antwort: Er kassiert Gebühren.