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Unternehmer auf der Schulbank

Von Walter Hämmerle

Politik

Unternehmerisches Denken saugen Herr und Frau Österreicher nicht gerade mit der Muttermilch auf. Kein Wunder also, dass das Berufsziel "Unternehmer" bei Österreichs Schul- und Universitätsabsolventen unter ferner liefen rangiert. Dieses Übel bei der Wurzel packen will eine Initiative des Wirtschaftsbundes (WB) in Kooperation mit der Österreichischen Schülerunion: Der "Best-Practice-Wettbewerb" soll mehr wirtschaftliches Denken ins Bildungssystem bringen.


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Der Wunsch nach Sicherheit verläuft wie der sprichwörtliche "rote Faden" durch alle Lebensbereiche: Kein Wunder also, dass wir lieber Angestellte - und am liebsten Beamte - als Unternehmer werden. Was natürlich auch an der heimischen Volkswirtschaft nicht spurlos vorüber geht: Schließlich korreliert die Innovationskraft einer Wirtschaft mit ihrer Unternehmerquote.

Diesem Übel will seit nunmehr zwei Jahren der "Best-Practice-Wettbewerb" entgegen arbeiten, indem Initiativen von Schülern und Wirtschaftstreibenden tatkräftig unterstützt werden. Schließlich gilt auch im Hinblick auf unternehmerisches Denken: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr."

"Man muss in den österreichischen Schulen verstärkt die Neugier und Kreativität der Schüler anregen, ihnen zeigen, wie sie ihr Wissen praktisch anwenden können. Denn nichts ist für viele Berufsanfänger frustrierender als das Gefühl, mit dem jahrelang angeeigneten Wissen in der Praxis nichts anfangen zu können", so der spiritus rector des Projekts, Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

Dieses Jahr wählte eine Jury aus rund 100 Einsendungen fünf Kooperationsprojekte aus, die das Synergiepotenzial zwischen Schule und Wirtschaft optimal ausnützen, und prämierte sie mit je 1.376 Euro.

Die fünf Sieger-Projekte sind: "Firma Stöhr Red Zac im Jahr 2005" (BG Babenbergring, Wr. Neustadt) zu zukünftigem Konsumverhalten; "Salomon-Klasse" (HTL Graz-Gösting) zu Know-how-Transfer Wirtschaft-Schule; "itb2002 - innovative timber bridges" (HTL Mödling und Unterrabnitz-Schwendgraben) zu Anbindung eines Gewerbegebiets durch den Bau einer Brücke; "Songtexte.com" (HAK Lustenau) zu Internet und Musiktexte sowie das Projekt "Gymwein" zu Marketing für niederösterreichischen Wein.