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Auf der Franchise-Messe in Wien werden Franchisenehmer gesucht.
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Wien. Ob Bubble-Tea-Bar, Fitness-Studio oder Nachhilfeinstitut: Die Palette von Franchise-Konzepten ist breit. Wer mit dem Gedanken spielt, selbst Franchisenehmer zu werden, sollte betriebswirtschaftliches Wissen und die Gabe zur Mitarbeiterführung mitbringen, sagt Susanne Seifert, Generalsekretärin des Österreichischen Franchise Verbandes. "Franchising eignet sich gut für Menschen, die Unternehmer sein wollen, aber selbst keine bahnbrechende Idee haben - und sich gut in eine Gruppe einfügen können."
Der Franchisenehmer zahlt Lizenzgebühr für die Nutzung von Logo und Konzept. "Dafür ist das Risiko als Unternehmer, wenn man sich einem etablierten Franchisesystem anschließt, geringer als bei der Umsetzung einer eigenen Idee", sagt Seifert. Ausgereifte Systeme wie McDonald’s seien sicherer, bieten aber weniger Veränderungsmöglichkeiten. Mehr mitgestalten können Franchisenehmer bei Konzepten, die erst wenige Jahre am Markt sind.
Fitnessstudio-Konzepte drängen nach Österreich
Rund 420 Franchise-Systeme setzen derzeit etwa acht Milliarden Euro um. Nach Branchen dominiert der Handel, gefolgt vom Dienstleistungsbereich, der Gastronomie und dem Sektor Herstellung. 38 Prozent der Konzepte stammen aus Deutschland, 46 Prozent aus Österreich - wie zum Beispiel die Restaurantkette Don Camillo, die sich seit zehn Jahren auf Pizza und Pasta spezialisiert hat und seit eineinhalb Jahren als Franchisegeber auftritt.
"Das Essen wird serviert, der Großteil der Zutaten stammt aus Italien", sagt Gründer Fritz Walter. Vom Großraum Graz mit derzeit acht Restaurants will Walter in die östlichen Bundesländer expandieren - und sucht dafür Partner, die eine Gastronomiekonzession haben und idealerweise über ein Lokal an einem guten Standort verfügen. Die Einstiegsgebühr von 20.000 Euro umfasst eine Erstausstattung, Werbung und Schulungen.
Derzeit wollen viele Franchising-Konzepte rund um Fitness und Ernährung in Österreich Fuß fassen, beobachtet Seifert. Injoy, spezialisiert auf betreutes Muskel-Training, ist hierzulande seit 2002 vertreten und verfügt über 37 Standorte. Nun setzt Injoy auf ein Studiokonzept für kleinere Flächen. Innerhalb von fünf Jahren soll sich die Zahl der Fitnessstudios auf 70 erhöhen, sagt Andreas Thurner, Geschäftsführer von Injoy Austria. Eine Fitnessausbildung sei nicht notwendig, denn es gebe eine interne Ausbildungsakademie.
Schülerhilfe sucht Partner mit "Herz am richtigen Fleck"
Die Schülerhilfe arbeitet in Österreich bereits seit 1988 mit Franchisenehmern zusammen und wird mit Jahresende über 35 Partner mit 85 Standorten verfügen. Weil 100 Nachhilfe-Institute geplant sind, ist das aus Deutschland stammende Unternehmen auf der Suche nach weiteren Franchisenehmern. "Außerdem gehen auch immer wieder Partner in Pension, deren Standorte übernommen werden können", sagt Martin Koller, Repräsentant der Schülerhilfe in Österreich.
Das Startkapital beträgt 30.000 bis 35.000 Euro, davon 15.000 Euro Eigenkapital. "In Reserve halten sollte der Franchisenehmer die Lebenshaltungskosten für drei bis sechs Monate, bis das Nachhilfe-Geschäft anläuft." Zum Startpaket gehören die erste Buchausstattung, Marketingartikel und eine Einschulung. Der Franchisepartner ist der Manager vor Ort und hat die Personal-, Marketing- und Vertriebsagenden über. Dafür sucht Koller "kommunikative und soziale Persönlichkeiten mit dem Herz am richtigen Fleck".
Die Franchise-Messe findet heuer zum zweiten Mal in der Wiener Stadthalle statt. Auf der Messe am 30. November von 12 bis 18 Uhr und am 1. Dezember von 10 bis 18 Uhr stellen österreichische Betriebe wie Ankerbrot oder Cashpoint sowie internationale Unternehmen wie Mrs. Sporty oder McDonald’s ihre Konzepte vor. Vorträge runden das Programm ab - dabei reichen die Themen von der optimalen Finanzierung bis zu Know-how über Franchise-Verträge. Bei Anmeldung über die Website kostet der Eintritt 5 Euro statt 10 Euro.
Weitere Infos und Anmeldung auf http://www.franchise-messe.at