Zum Hauptinhalt springen

Unverständnis von hier bis Moskau

Von Eva Stanzl

Kommentare

Zuerst das Geld, dann die Moral. Wie jedes Jahr, wenn um Budgetgelder gerangelt wird, schlägt diese Haltung auch auf die Forschung durch. So droht die Akademie der Wissenschaften, angesichts des stagnierenden Budgets ihre Spitzeninstitute bevorzugen zu wollen und im Gegenzug Einrichtungen, die ihre Zielvereinbarungen nicht erreichen, notfalls zu schließen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Ein pragmatischer Lösungsansatz. Dennoch ein Schwenk. Denn hatten nicht sämtliche Vertreter der Grundlagenforschung genau diese Orientierung das ganze Jahr an ihren Fördergebern kritisiert? Die heimische Forschungspolitik sei zu sehr an Resultaten interessiert, die angewandte Forschung würde stets bevorzugt, hieß es. Die Strategie der Akademie kann nur als Versuch interpretiert werden, die Übeltäter quasi mit ihren eigenen Waffen zu schlagen - und sich ebenfalls an Resultaten zu orientieren. Wenn schon, denn schon. Denn in der angewandten Forschung wurden klare Anreize gesetzt durch die erhöhte Forschungsprämie: Wer mehr absetzen kann, investiert mehr. Die Kürzungen in der Grundlagenforschung folgen dagegen keiner erkennbaren Strategie. Vielmehr verzichtet man heute darauf, Dinge zu entwickeln, die künftig viel Geld bringen könnten.

Im Ausland sieht man die Sache dagegen klar: Die Kürzungen bei renommierten Einrichtungen, wie dem Schrödinger-Institut, lösen Unverständnis von Brüssel bis nach Moskau aus.

ÖAW überlegt Personalabbau und Schließungen