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Urananreicherung in vollem Gange

Von WZ-Korrespondent Arian Faal

Politik
Irans Vize-Chefunterhändler Vaidi verkündete, dass die Urananlage in Natanz hochgefahren wurde. Foto: ap

Iran: Programm "in fortgeschrittenem Stadium". | Gespräche in Moskau am Montag? | Teheran/Wien. Nachdem es in den vergangenen Tagen immer wieder Berichte und Dementis gegeben hatte, ob die Führung im Iran tatsächlich bereits wieder mit der umstrittenen Urananreicherung begonnen hat, versicherte ein hochrangiger Diplomat der "Wiener Zeitung" am Dienstag, dass "dieser mehrstufige Prozess bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist". Der Vize-Chefunterhändler Javad Vaidi bestätigte in Teheran ebenfalls: "Die mit der Urananreicherung verbundenen Aktivitäten hat in der Vorwoche begonnen".


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Die Gespräche mit Russland über einen Kompromissvorschlag sollen am kommenden Montag in Moskau stattfinden, kündigte Vaidi an. Dabei geht es um die Urananreicherung in einem iranisch-russischen Gemeinschaftsunternehmen auf russischem Boden. Ursprünglich wären diese Verhandlungen für Donnerstag angesetzt, wurden von Teheran aber verschoben.

Irans Außenminister Manuchehr Mottaki stellte klar, dass das russische Angebot nur ein "Zusatz" sein könne. Sein Land wolle weitere Atomkraftwerke bauen, betonte er bei einem Besuch im nördlichen Nachbarstaat Armenien. "Wir hoffen, dass wir sie selbst mit nuklearem Brennstoff versorgen werden", sagte Mottaki in Erewan, der Hauptstadt der früheren Sowjetrepublik.

Deutschland mahnt zur Diplomatie

Unterdessen hat der Staatssekretär im deutschen Außenamt, Gernot Erler, dazu aufgerufen, im Atomstreit alle diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen. "Über die Dinge, die dann zu machen sind, wenn das tatsächlich wirklich völlig scheitert, muss man dann reden, wenn es soweit ist". Auf die Frage nach militärischen Optionen antwortete er: "Es wäre verkehrt, jetzt im Augenblick darüber irgendwelche Diskussionen zu führen."