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Das von der UNO ausgerufene "Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung" geht mit Jahreswechsel zu Ende. Das Urlaubsland Österreich bietet nicht zuletzt aufgrund der Sensibilisierung, die in diesem Jahr dieses Thema betreffend stattgefunden hat, Gästen mit Handicap eine Fülle an behindertengerechten Urlaubsmöglichkeiten und Veranstaltungen. Urlaub ohne Barrieren ist ein Wunsch, den Österreich seinen Gästen mit Handicap bestmöglich erfüllen möchte.
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Auf der ÖW-Homepage finden Gäste mit Handicap nützliche Tipps, um Reisen, Urlaub und Ferienaufenthalte so leicht und angenehm wie möglich zu gestalten. Unter http://www.austria.info (Rubrik allgemeine Informationen/Wissenswertes) gibt es Informationen und Links zu allen behindertengerechten Einrichtungen und Servicestellen in den Bundesländern, sowie einen Link zur österreichischen Version der von der EU entworfenen Internet-Datenbank "You too".
Als umfassende Informationsplattform präsentiert die Website http://www.you-too.at öffentliche und touristische Einrichtungen, die mit einem geringen Maß an Barrieren auskommen. Auf http://www.austria.info finden sich auch nützliche Informationen zu Ermäßigungen bei der ÖBB sowie Reise- und Einstiegshilfen an Bahnhöfen. Weitere Infos gibt es zu rollstuhlgerechten Wanderwegen, Naturlehrwegen und Seilbahnen, Radfahrmöglichkeiten mit behindertengerechten "Fahrrädern" (Dreirädern), Skikursen für Behinderte, Angebote zur Begleitung von Menschen mit Behinderung in der Natur und einen Überblick über Verleihstellen für Rollstühle. Eine Liste mit Unterkünften und Hotelbetrieben bietet Gästen mit Handicap Auskunft über geeignete Übernachtungsmöglichkeiten in Österreich.
Ebenso gibt es einen direkten Link zum Hotel- und Gastronomieführer für barrierefreies Reisen in Österreich der Sektion Tourismus im Wirtschaftsministerium.
Stadtführer für Behinderte
Dass Österreich noch einen großen Nachholbedarf hat, Reisen ohne Handicap zu garantieren, wissen auch die Verantwortlichen im Ministerium. Doch die Zahl der Initiativen, die sich für Freizeitvergnügen ohne Barrieren einsetzen, ist beachtlich. Und auch die Vielfalt der Angebote. Monoskikurse für Behinderte im Tiroler Kaunertal, Tauchkurse für Menschen mit Handicap in Oberösterreich, behindertengerechte Stadtbesichtigungen in Innsbruck - die Liste ließe sich erfreulicherweise noch lange weiterführen.
Einen umfassenden Stadtführer für Menschen mit Behinderungen gibt es seit kurzem für Salzburg. 2.000 Einrichtungen - Lokale, Sehenswürdigkeiten, Schulen, Kirchen, Kultur- und Sporteinrichtungen, Ämter und Behörden, Informationsstellen, Wahllokale oder Postämter - wurden unter die Lupe genommen, ob sie für unterschiedlich behinderte Menschen zugänglich sind.
Der neue Führer, der gratis erhältlich ist, informiert detailliert über Lift- und Toilettenanlagen, Behindertenparkplätze, Rollstuhlrampen, Türbreiten oder spezielle Hilfen für Blinde oder Gehörlose. "Jede der untersuchten Einrichtungen wurde auf Herz und Nieren geprüft, und zwar nach 200 verschiedenen Kriterien", sagt Alexandra Piringer, die Behindertenbeauftragte der Stadt.
"Gasthäuser, in denen der Wirt die Taubstummen-Sprache kann, oder in denen eine Speisekarte in Blindenschrift verfügbar ist, stehen im Führer, das ist für viele Mitmenschen eine wichtige Information", sagte die Behindertenbeauftragte. "Etwa 30 Prozent der Menschen haben mit Behinderung zu tun. Da sind zwar Brillenträger mit eingerechnet, Mütter, die einen Kinderwagen schieben müssen, aber nicht. Auch für diese ist es ein enormer Vorteil zu wissen, wo es wie viele Stufen zu überwinden gibt oder wo Lifte zur Verfügung stehen", erläutert Piringer.
Seit dem Jahr 1999 arbeiten Stadt und Tourismusgesellschaft an diesem Führer. Die Daten sollen nie älter als zwei Jahre sein. Piringer rechnet mit einem Finanzbedarf von 7.000 bis 8.000 Euro jährlich, um den neuen Behindertenführer laufend zu aktualisieren.
"Rolli-Roadbook"
Das "Rolli-Roadbook" des Tiroler Naturparks Kaunergrat im Kaunertal und dem Hotel Weisseespitze, eine ausführliche Informationsbroschüre über behindertengerechte Wege in der Region, ist heuer mit dem "Friends of Fairness"-Preis des Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird vorbildhaften, behindertengerechten Tourismusbetrieben zuerkannt.
Mit diesem Preis wolle das Wirtschaftsministerium die Tourismuswirtschaft zu weiteren Anstrengungen für behinderte Menschen anspornen, erklärte Elisabeth Udolf-Strobl, die Leiterin der Tourismus-Sektion.