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Urlaub: Öfter, aber dafür kürzer

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Aus den schönsten Wochen des Jahres werden für die Österreicherinnen und Österreicher immer öfter die schönsten Tage des Jahres: Der Trend, öfter, aber dafür kürzer zu verreisen, hat auch im Vorjahr angehalten.


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Immer mehr Urlauber steigen auf kürzere Reisen von zwei bis 13 Tagen um, während der "klassische" Jahresurlaub von mindestens zwei Wochen Dauer stetig Anteile verliert. Das geht aus der 9. österreichischen Tourismusanalyse über "Reiseverhalten und Urlaubsplanung der Österreicher", die das Ludwig-Boltzmann-Institut für Freizeit- und Tourismusforschung durgeführt hat, hervor.

Konkret unternahmen 2003 nur 12% der Österreicher eine längere Urlaubsreise von mindestens 13 Tagen, 2002 waren es mit 11% fast genau so wenige gewesen. 1997 hatte dieser Anteil noch 15% betragen. Freizeitforscher Peter Zellmann führt den beobachteten Trend in erster Linie auf finanzielle Gründe zurück. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass viele Arbeitnehmer aus Sorge um den Job nicht zu lange in ihrer Firma fehlen wollen. "Noch ist es nicht so weit, dass es Klagen darüber gibt", betont Zellmann im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Überlegungen dieser Art würden aber sehr wohl in die Urlaubsplanung einfließen. Eine ähnliche Tendenz gebe es ja auch bei den Krankenständen, deren Dauer in den vergangenen Jahren stetig gesunken ist.

Qualitätsreisen zu günstigen Preisen

Da die Urlauber bei knapper werdendem Geld- und Zeitbudget genauso hohe Ansprüche stellen wie früher, laute die Forderung an die Anbieter: Qualitätsreisen zu günstigen Preisen, so die Freizeitforscher.

Der große Gewinner der vergangenen Saison heißt Italien. 17% von 1.000 Befragten reisten in das "Land, wo die Zitronen blühen". Nach einem Tiefpunkt 2002 konnte Italien seinen jahrzehntelang eingenommenen Spitzenplatz bei den Auslandsdestinationen wieder sichern und den Abstand zu den anderen Ländern vergrößern. Kroatien (9%) rückte auf Platz 2 vor und verwies Griechenland (7%) auf Rang 3. Am liebsten machten die Österreicher Urlaub im eigenen Land: 28% gaben Österreich als Reiseziel an. Für heuer planen 17% einen Urlaub im Inland. Laut Zellmann wird es aber - wie schon bei den Befragungen davor - anders kommen: "Österreich liegt sozusagen vor der Haustür. Da träumt man zunächst von fernen Zielen, um dann doch, meist aus finanziellen Gründen, Urlaub bei Freunden, daheim oder wie gewohnt zu machen."

Die gesamte Studie ist unter http://www.freizeitforschung.at nachzulesen.