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US-Amerikaner sind optimistisch

Von Randolph E. Schmid / apn / WZ Online

Politik
Seit George Washington pflegen die US-Amerikaner ihren Optimismus.
© Emanuel Leutze (1816-1868)

Trotz Finanzkrise und Krieg gegen den Terror sind die Amerikaner optimistisch geblieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Pew Research Center. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, zuversichtlich in ihre eigene und in die Zukunft des Landes zu blicken. Eine Mehrheit glaubt auch an eine starke Entwicklung der US-Wirtschaft.


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Allerdings ist der Zukunftsglaube nicht mehr so ausgeprägt wie noch ein Jahrzehnt zuvor.

Bei einer ähnlichen Umfrage sahen 1999 noch 81 Prozent für sich selbst eine günstige Zukunft - diesmal sind es nur noch 64 Prozent. Der Anteil derer, die den USA eine erfolgreiche Entwicklung vorhersagen, sank im selben Zeitraum von 79 auf 61 Prozent, und statt 64 Prozent erwarten nur noch 56 Prozent eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Doch auch wenn der generelle Ausblick nicht mehr ganz so rosig eingeschätzt wird, erwarten die Amerikaner so einiges von den nächsten 40 Jahren. So rechnen 71 Prozent damit, dass Krebs bis 2050 heilbar sein wird. 66 Prozent erwarten, dass künstliche Gliedmaßen bis dahin besser funktionieren als natürliche und 53 Prozent glauben, dass dann auch Durchschnittsbürger ins Weltall reisen können.

Allerdings sehen viele der Befragten auch große Probleme in der Zukunft. Eine ernste Energiekrise erwarten 72 Prozent der Befragten, und immerhin 58 Prozent befürchten einen neuen Weltkrieg. Einen nuklearen Terroranschlag auf die USA halten 53 Prozent für wahrscheinlich.

Doch die meisten rechnen nicht damit, von diesen Ereignissen aus einer Zeitung zu erfahren. Denn 64 Prozent der Amerikaner glauben, die gedruckte Tageszeitung ist bis 2050 Geschichte. Ohnehin verliert Papier demnach an Bedeutung. 63 Prozent wären nicht überrascht, wenn bis 2050 das Papiergeld abgeschafft würde und 61 Prozent können sich vorstellen, dass dann kaum noch ein Mensch einen normalen Brief verschickt.

Bei gesellschaftspolitischen Themen zeichnet sich in der Studie ein gemischtes Bild ab. 68 Prozent erwarten, dass sich die Beziehungen zwischen den ethnischen Gruppen verbessern werden, aber 58 Prozent befürchten, dass die Kluft zwischen Armen und Reichen weiter auseinandergeht. Nur die Hälfte der Befragten glaubt, dass das amerikanische Gesundheitswesen bis dahin bezahlbarer wird und nur 49 Prozent sehen eine Verbesserung bei den staatlichen Schulen voraus.

Mit einem schwarzen Präsidenten im Weißen Haus wollen die Amerikaner auch Mitglieder anderer Personengruppen an dieser Position nicht mehr ausschließen. 89 Prozent rechnen damit, bis 2050 die erste Präsidentin gesehen zu haben und 69 Prozent sagen, bis dahin wird auch ein Latino Präsident.

41 Prozent der Befragten erwarten noch vor 2050 die Wiederauferstehung Jesu Christi. Genauso viele rechnen bis dahin mit der Einführung einer einheitlichen Weltwährung. Nur 31 Prozent glauben, dass die Erde vorher von einem Asteroiden getroffen wird. Für die Umfrage wurden im April 1.546 erwachsene Amerikaner per Telefon befragt.