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US-Investoren verweigern Kredithilfe

Von Alexander U. Mathé

Wirtschaft

Wirtschaftsexperte kritisiert Rückkehr von Jim Leach. | Wien. "Alan Greenspan hatte Recht: Das Risiko steht in keinem Verhältnis zum Preis." Der ehemalige Chef der US-Notenbank habe noch vor dem aktuellen Finanzkrach allzu gewagten Investitionen mit geringer Rendite als problematisch erkannt, erklärte Jonathan Duchac, US-Professor an der Wake Forest University, der derzeit an der Wirtschaftsuniversität-Wien unterrichtet.


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So hatten viele Investoren Banken Kredite abgekauft, die nun nicht zurückgezahlt werden können. Damit blieben zwei Möglichkeiten: "Entweder die Kredite werden modifiziert, oder die Menschen müssen aus ihren Häusern raus."

Die Änderung der Kreditbedingungen ist allerdings gar nicht so einfach. Die Bank of America habe erst letzte Woche versucht, den Kreditnehmern durch Änderung der Kreditbedingungen Erleichterung zu verschaffen, sei aber an der Ablehnung ihrer Investoren gescheitert. Oft gehörten die Kredite auch privaten Fonds, die wiederum ihre eigenen Investoren bedienen müssen.

In dieser Entfernung von Risiko und Risikonehmer liege ein Grundübel der Krise. Denn dadurch sei es für den Investor schwerer nachzuvollziehen, warum er auf einen Teil seiner Rendite verzichten muss.

Sollten Investoren beschließen, den Gerichtsweg zu beschreiten, so wären nach Ansicht Duchacs wohl die Anwälte die Einzigen, die dabei etwas gewännen. Die Alternative wäre eine makroökonomische Lösung durch den Justizminister, also eine staatlich verordnete, allgemeine Regelung.

Problem Anlageberater

Dabei ist Duchac mit manch einem Finanzberater des gewählten Präsidenten Barack Obama nicht zufrieden, wie zum Beispiel mit dem ehemaligen republikanischen Abgeordneten Jim Leach, der lange Zeit im US-Kongress den Vorsitz des Komitees für Bankenwesen und Finanzdienstleistungen führte. "Es muss einen billigeren Weg geben, als die Leute zurückzuholen, die für die Krise verantwortlich sind", sagte Duchac.

Verantwortlich für die Finanzblase, die zerplatzt ist, sind für ihn aber auch die Anlageberater. Sie würden nur nach dem Geld, das sie ihren Firmen bringen, entlohnt, nicht aber nach dem Resultat ihrer Investitionen. Damit habe sich ein Belohnungssystem für die Anhäufung von Geldmengen, etabliert, die dann falsch verteilt würden. "Aber darüber spricht niemand gerne, weil das bedeutet, dass das ganze System überholt werden müsste."