Nur 0,17 Prozent Wachstum heuer im ersten Quartal. | Wien/Washington. Nun ist es amtlich: Die US-Konjunktur ist zu Jahresbeginn ziemlich deutlich eingebrochen. Das geht aus den endgültigen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im 1. Quartal hervor, die das US-Wirtschaftsministerium am Donnerstag veröffentlicht hat.
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Die USA geben, anders als die Europäer, für das Quartal eine "annualisierte" Wachstumsrate an. Annualisiert bedeutet, dass das Wachstum im Quartal auf ein ganzes Jahr hochgerechnet wird. Im aktuellen Fall beträgt der annualisierte Wachstumswert für das erste Quartal 0,7 Prozent.
Hielte also das Wachstumstempo zwischen Jänner und März das ganze Jahr 2007 hindurch an, wäre im Gesamtjahr die US-Wirtschaft nur um 0,7 Prozent gewachsen. Überträgt man diese Zahl in die in Europa übliche Berechnungsmethode, so ergibt sich daraus ein Wachstum von lediglich 0,17 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zum Vergleich: In Österreich wuchs die Wirtschaft im selben Zeitraum mit 0,9 Prozent mehr als viermal so schnell.
Immobilienmarkt
Aus den Zahlen geht auch ganz klar hervor, was derzeit die US-Konjunktur nach unten drückt. Es ist der Immobilienmarkt, der seit Mitte vorigen Jahres kräftig einbricht.
Im Verlauf des letzen Jahres sind die Investitionen in den Wohnbau in den USA um mehr als 16 Prozent gesunken. Es ist der stärkste derartige Rückgang seit dem Jahr 1990. Ohne diesen Faktor läge das Wachstum im 1. Quartal mehr als doppelt so hoch.
Die Krise des Immobiliensektors wirkt sich auch auf die Finanzbranche aus: Etliche große Fonds, die in Bausparkredite für besonders einkommenschwache Haushalte investiert haben, stehen vor dem Zusammenbruch.