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Ein Bild mit Symbolcharakter: Drei US-Präsidenten - der derzeitige George W. Bush, sein Vater George Bush sen. und Bill Clinton - knieten in der Nacht zum Donnerstag an der Bahre des Papstes. In der Zeit des langen Pontifikats von Johannes Paul II. regierten auch noch Jimmy Carter, der heute ebenfalls zur Trauerfeier erwartet wird und der im Juni des Vorjahres verstorbene Ronald Reagan. Es ist das erstemal in der Geschichte, dass ein amerikanischer Präsident an einem Papst-Begräbnis teilnimmt.
George W. Bushs christliche Anhänger werden die Botschaft wohl zu deuten wissen. Das Bild aus dem Petersdom darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass zwischen Johannes Paul II. und dem amtierenden amerikanischen Präsidenten in den letzten Jahren erhebliche Differenzen in wichtigen Fragen bestanden haben. Die Todesurteile die der damalige Gouverneur von Texas unterschrieben hat, sind im Vatikan auf klare Ablehnung gestoßen. Und der von George W. begonnene Krieg im Irak wurde von niemandem entschiedener abgelehnt als von Johannes Paul II. der den Zweiten Weltkrieg als junger Mann erlebt und sich an die Spitze der Friedensbewegung gestellt hat.