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US-Wirtschaft bremst sich ein

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

+++ Auf Jahr hochgerechnetes Wachstum nur bei 1,1 Prozent. | Viel niedriger als erwartet.


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Wien. Die Wirtschaft der USA hat in den letzten 3 Monaten des Vorjahres deutlich an Schwung verloren. Laut den Zahlen des Bureau of Economic Analysis (BEA) lag das annualisierte Wachstum (das Wachstum gegenüber dem Vorquartal, hochgerechnet auf ein gesamtes Jahr) bei nur 1,1 Prozent. Nach der in Österreich angewandten Rechenmethode entspräche das einem Quartalswachstum von weniger als 0,3 Prozent. Zum Vergleich: In der Eurozone lag das Wachstum im dritten Quartal mehr als doppelt so hoch, bei 0,6 Prozent.

Noch haben die USA die Nase vorn

Mit den Zahlen für das vierte Quartal steht nun auch fest, wie hoch das Wirtschaftswachstum in den USA im gesamten Jahr 2005 war: Dieses liegt mit 3,1 Prozent immer noch deutlich höher als das Wachstum in Europa. Die Wirtschaft der Eurozone dürfte im Vorjahr etwa um 1,4 Prozent gewachsen sein. Endgültige Zahlen liegen jedoch noch nicht vor.

Hurricans haben Wachstum gedrückt

Die Gründe für den Wachstumseinbruch, den die USA im vierten Quartal gesehen haben, sind vielfältig.

Zum einen sind die Ausgaben der Verbraucher viel schwächer gewachsen als in den vorangegangenen Quartalen. Das Wachstum betrug nur etwa ein Drittel der früheren Werte.

Auch die Unternehmensinvestitionen in Ausrüstung, Anlagen und Software sind in den letzten drei Monaten des Vorjahres deutlich eingebrochen.

Ein dritter Faktor waren die Staatsausgaben: Aus Spargründen und wegen einiger saisonaler Faktoren sind die Verteidigungsausgaben für den Irak und Afghanistan deutlich zurückgegangen. Da die Militäroperationen aber fortgeführt werden, werden die Ausgaben in den kommenden Monaten tendenziell wieder ansteigen. Treibender Faktor hinter diesen Entwicklungen dürften die heftigen Hurricans im Herbst gewesen sein. Sie legten Häfen und Energieversorgung lahm und führten auch dazu, dass viele Kaufhäuser aus Sicherheitsgründen geschlossen blieben.