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USA: "Bringt unsere Jungs nach Hause"

Von WZ Online

Politik

Marsch zum Pentagon als Erinnerung an die Vietnam-Proteste | Demonstrationen in Europa und Asien | Den vierten Jahrestags der Invasion im Irak nahmen US-amerikanische Oppositionelle zum Anlass für Kundgebungen in zahlreichen großen Städten des Landes. Die wesentlichen Forderungen waren der sofortige Abzug der US-Truppen aus dem Irak sowie ein Stopp der Finanzierung des Kriegs.


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Auch in Portland im US-Staat Oregon nahmen mehrere tausend Menschen an einer Kundgebung teil. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich. Bereits am Samstag hatten zigtausend Menschen in aller Welt gegen den Krieg demonstriert.

Allein in Washington nahmen nach inoffiziellen Schätzungen der Polizei bis zu 20.000 Menschen an einem Marsch zum Pentagon teil, dessen historisches Vorbild eine Demonstration vom Oktober 1967 gegen den Vietnam-Krieg war.

Das Protestwochenende hatte am Freitagabend mit einem Friedensgebet in Washington begonnen, an dem mehrere tausend Menschen teilnahmen. Anschließend zog die Menge zum Weißen Haus, wo einige Aktivisten auf dem Bürgersteig niederknieten und beteten. Die Polizei nahm mehr als 220 Personen fest mit der Begründung, sie hätten gegen Vorschriften verstoßen, wonach Passanten nicht auf dem Gehweg stehen bleiben dürfen.

Protestveranstaltungen gab es am Wochenende auch in anderen amerikanischen Städten, beispielsweise in San Francisco, New York, Los Angeles und San Diego.

Weltweite Proteste

Auch in anderen Ländern demonstrierten zahlreiche Menschen gegen den Irak-Krieg. In Madrid kamen am Samstag nach Angaben der Organisatoren rund 400.000 Kriegsgegner zusammen. Augenzeugen schätzten die Zahl der Teilnehmer dagegen auf höchstens 100.000. Die Demonstranten, darunter der renommierte Regisseur Pedro Almodovar, forderten auch eine Schließung des US-Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba. In Barcelona protestierten rund 2.000 Menschen gegen den Irak-Krieg.

In Istanbul gingen am Samstag mehr als 3.000 Demonstranten auf die Straße, in Athen protestierten rund 1.000 Menschen vor der US-Botschaft. In Wien zogen nach Angaben der Organisatoren rund 250 Menschen von der Innenstadt in Richtung US-Botschaft, die Polizei sprach von etwa 160 Kundgebungsteilnehmern.

Etwa 2.000 Japaner zogen am Sonntag durch die Innenstadt von Tokio und forderten den sofortigen Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak. Vor der US-Botschaft in Kuala Lumpur versammelten sich etwa 200 Malaysier zu einer Demonstration.