Kairo. Die US-Regierung hat Ägypten aufgefordert, unverzüglich alle politischen Gefangenen zu freizulassen. Nachdem bereits 34 Gefangene auf freien Fuß gesetzt wurden, sagte ein Sprecher in Washington, die Regierung müsse aufhören, Demonstranten und Journalisten zu verhaften.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Schikane und Prügel dürften nicht fortgesetzt werden. Wie viele Menschen aus politischen Gründen eingesperrt sind, ist nicht bekannt. Menschenrechtsgruppen gehen von Tausenden Häftlingen aus.
Begeistert empfangen wurde am Dienstag ein ägyptischer Aktivist, der tags zuvor nach zwölftägiger Haft freigelassen worden war. Nach Angaben von Augenzeugen umringten tausende Demonstranten Waed Ghonim, als dieser auf dem Tahrir-Platz eintraf.
"Ich bin kein Held, ihr seid die Helden", rief Ghonim der Menge zu. "Ihr müsst darauf bestehen, dass eure Forderungen erfüllt werden." Zuvor hatte der Internet-Aktivist in einem emotionalen Interview von seiner Haftzeit berichtet. "Ich hatte zwölf Tage lang die Augen verbunden, ich hörte nichts, ich wusste nichts", sagte der junge Mann am Montagabend dem Privatsender Dream 2. Demnach wurde er am 27. Jänner zu Beginn der Proteste gegen Präsident Hosni Mubarak festgenommen und saß bis zu seiner Entlassung am Montag in der Haft des gefürchteten ägyptischen Sicherheitsdienstes. (APA/Reuters)
Ringen um einen Ausweg