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USA: Gates fordert Erfolge in Afghanistan

Von WZ Online

Politik

Die US-Truppen in Afghanistan müssen nach den Worten von US-Verteidigungsminister Robert Gates bis zum kommenden Sommer deutliche Bodengewinne vorweisen. Andernfalls drohe der Eindruck in der Öffentlichkeit, dass der Krieg am Hindukusch nicht zu gewinnen sei, sagte Gates in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der *Los Angeles Times+.


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Gates räumte ein, dass der Krieg in einem Jahr nicht zu gewinnen sei. Ein sichtbarer Erfolg der US-Streitkräfte müsse aber bald vorliegen. "Nach den Erfahrungen im Irak ist niemand auf eine lange Schinderei eingestellt, in der ein Vormarsch nicht erkennbar wird", sagte Gates. "Die Truppen sind müde. Das amerikanische Volk ist müde."

Der Verteidigungsminister zog Parallelen zur Entwicklung im Irak-Krieg, in dem seit 2003 mehr als 4.300 US-Soldaten gefallen sind. Das in der US-Bevölkerung zunehmend unbeliebt gewordene Engagement im Irak wird von vielen Beobachtern als einer der Gründe gesehen, warum die Republikanische Partei des vormaligen Präsidenten George W. Bush bei den US-Wahlen im November so herbe Verluste einstecken musste.

Der neue US-Präsident Barack Obama hat dem Kampf in Afghanistan eine höhere Priorität eingeräumt und 21.000 zusätzliche Soldaten in das Land beordert. Die Einheiten sollen die rund 70.000 Mann der USA und ihrer Verbündeten verstärken, um die Präsidentenwahlen im August abzusichern. Kürzlich starteten US-geführte Truppen in der südlichen Unruheprovinz Helmand ihre bisher größte Offensive seit Beginn des Afghanistan-Kriegs nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.