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USA: Konjunktur kühlt ab

Von Harald Waiglein

Wirtschaft

Nur 1,6 Prozent Wachstum im dritten Quartal. | Wien/Washington. Die US-Wirtschaft bremst sich deutlich ein. Im 3. Quartal betrug die annualisierte Wachstumsrate lediglich 1,6 Prozent. Das ist das schwächste Wachstum seit dem 1. Quartal 2003.


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Die annualisierte Berechnungsmethode von Quartalswachstumsraten ist in Europa nicht üblich. Hier wird das Wachstum eines Quartals nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet, sondern lediglich das prozentuelle Wachstum gegenüber dem Vorquartal angegeben. Der jetzige US-Wert von 1,6 Prozent entspräche nach österreichischer Berechnungsmethode einem Wachstum von lediglich 0,36 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Zum Vergleich: Österreichs Wirtschaft ist zuletzt im 2. Quartal (für das 3. liegen derzeit noch keine Zahlen vor) um 0,9 Prozent gewachsen.

Vorzeichen schon da

Eine Abkühlung der in den letzten Jahren sehr kräftigen US-Wirtschaft zeichnet sich schon seit einiger Zeit ab. Bereits im zweiten Quartal lag das annualisierte Wachstum nur mehr bei 2,6 Prozent, nachdem in den Jahren davor eigentlich Wachstumsraten zwischen 3 und 5 Prozent die Regel waren.

Ein Hauptfaktor für die Abkühlung sind die sinkenden Immobilienpreise. Sie waren nach dem Börsencrash des Jahres 2000 enorm gestiegen. Das verhinderte zwar damals eine tiefe Rezession in den USA, der Aktien-Spekulationsblase folgte aber eine Immobilien-Spekulationsblase.

Nun dürfte diese Blase platzen: Immobilien-Investitionen sind im 3. Quartal um 17 Prozent gefallen und sind nun bereits seit 4 Quartalen in Folge rückläufig. Allein dieser Faktor verringert das Wachstum um einen Prozentpunkt.