Zum Hauptinhalt springen

VA Stahl: "Schönes Kontrastprogramm"

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Durchaus stolz präsentierte VA-Stahl-Vorstandschef Peter Strahammer am Freitag in Wien die Bilanz 1998/99 des Linzer Stahlkonzerns: Zuwächse bei Umsatz (plus 2,5%), EBIT (plus 1%) und der höchste | Betriebserfolg vor Abschreibungen (EBITD) seit dem Börsengang · das ist im "schwierigen Umfeld" von Asien- und Rußland-Krise, Überangebot und Preisverfall "ein sehr schönes Kontrastprogramm zu den | Berichten unserer Mitbewerber, die prominent in den roten Zahlen stecken".


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die schwere Krise am internationalen Stahlmarkt scheint langsam zu Ende zu gehen: Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres 1999/2000 (per 1. 4.) hätten die Auftragseingänge eine stabile

Aufwärtstendenz erkennen lassen, das erste Halbjahr sei damit "mengenmäßig gut abgesichert". Auch die bei einzelnen Stahlprodukten begonnene Konsolidierung der Preise sollte sich aus heutiger Sicht

im weiteren Jahresverlauf auf breiterer Front durchsetzen. Das durchschnittliche Preisniveau des letzten Kalenderquartals 1998 wird jedoch laut Strahammer erst wieder gegen Jahresende erreichbar

sein.

Vor dem Hintergrund der vorerst nur langsam erfolgenden Erholung des Marktes und gewisser Unsicherheiten über die weitere Entwicklung einzelner Kundenbranchen (zum Beispiel Automobilindustrie) in der

zweiten Jahreshälfte soll das Kosteneinsparungsziel heuer von 500 auf 700 Mill. Schilling erhöht werden. Für das Geschäftsjahr 1999/2000 erwartet der VA Stahl-Chef einen "etwa gleichbleibenden

Umsatz, aber ein leicht unter dem Vorjahreswert liegenden Ergebnis".

Für die VA Stahl gelte weiterhin eine Verlängerung der Wertschöpfungskette als primäres strategisches Ziel. Im Vorjahr hat man in dieser Richtung den britischen Profilhersteller Metsec und ·

gemeinsam mit Vossloh · 91% an der VA-Eisenbahntechnik erworben. Über den weiteren Einsatz der auf mehr als 18 Mrd. Schilling angeschwollenen Kriegskassa wollte Strahammer auf der

Bilanzpressekonferenz nichts Neues berichten. Projekte in der Pipeline gibt es in den USA · "man sollte den Kunden zu den Märkten folgen" ·, Akquistionen etwa in Rümänien oder der Slowakei sind

"betriebswirtschaftlich nicht interessant, deshalb haben wir auch in Polen ,Nein` gesagt".

Auch die deutsche Salzgitter ist "kein Thema mehr". Schiere Größe ist keinesfalls das Ziel. Die jüngsten Fusionen in der Branche · nach Thyssen/Krupp auch Britisch Steel und Hoogovens · machen keine

Änderung der Strategie notwendig: "Je größer die Blöcke werden, desto größer auch die Ritzen dazwischen, die Nischen, in denen wir uns gut bewegen können. Im Moment sind wir die Fusionsgewinnler,

nicht die Fusionierten".