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Vassilakou: "Die Chefin bin ich"

Von Wolfgang Sablatnig

Politik

Vorschläge für Neuordnung der Führung angekündigt. | Wien. Nach der Entsendung der Neo-Gemeinderätin Waltraut Antonov haben es die Wiener Grünen wieder geschafft, eine Personaldebatte hochzuspielen: Der frühere Bundessprecher Christoph Chorherr hatte die Entscheidung scharf kritisiert. Damit werde das Image einer "politikunfähigen Fundi-Truppe" transportiert. Chorherr hätte lieber die etablierte Abgeordnete Sigrid Pilz im Kontrollausschuss gesehen.


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"Es ist das uralte grüne Thema. Es hat noch nie eine Personalentscheidung gegeben in Wien, ohne, dass es zu irgendwelchen Auseinandersetzungen gekommen wäre", bedauerte Klubobfrau Maria Vassilakou am Montag im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

Vorbild Bund

Und sie zieht Konsequenzen. "In den nächsten Tagen" will sie ihren Parteifreunden Vorschläge für eine Neuordnung der Führung bei den Wiener Grünen unterbreiten.

Zwei Beispiele fallen ihr ein: Der Bundessprecher kann auch Klubobmann im Nationalrat sein. Bei den Wiener Grünen ist eine Doppelfunktion laut Statut ausgeschlossen. Auf Bundesebene sei auch klar, dass der Vorstand Personalvorschläge machen kann - nicht so in Wien.

Klar ist für Vassilakou dabei, wer die Zügel in der Hand halten soll: "Es gibt eine Chefin. Die bin ich." Die Zusammenarbeit mit Landessprecher Albert Steinhauser und Landesgeschäftsführer Robert Korbei will sie neu ordnen.

Nicht festlegen will sie sich in der Frage einer Koalition nach der nächsten Nationalratswahl. Derzeit ist sie von beiden Parteien enttäuscht. Jetzt gelte es einmal abzuwarten, was nach der Wahl überhaupt möglich ist.

Vassilakou hat es nach eigenen Worten eilig, die Führung neu zu ordnen. Die Bundes-Grünen warten darauf. Der Abgeordnete Karl Öllinger hält die Situation für "beschämend".

Zur Person

Maria Vassilakou (36) hat die Wiener Grünen als Spitzenkandidatin in die Kommunalwahl am 23. Oktober geführt. Seit Juni 2004 steht die gebürtige Griechin an der Spitze des Rathaus-Klubs. Zuvor war sie Gemeinderätin (seit ´96) und nicht amtsführende Stadträtin (seit 2001). Vassilakou gilt als Integrationsfigur.