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Vassilakou in der Sackgasse

Von Bernd Vasari

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Bernd Vasari
© WZ

Maria Vassilakous Zeit als grüne Vizebürgermeisterin neigt sich dem Ende zu.


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in atemberaubendes Tempo hat die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou in den ersten Jahren der rot-grünen Koalition hingelegt. Ein Öffi-Jahresticket um 365 Euro, zahlreiche 30er Zonen, die Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße. Der mehr als doppelt so große Koalitionspartner SPÖ wusste nicht, wie ihm geschah und konnte inhaltlich kaum Paroli bieten.

Vassilakou stand im Rampenlicht. Es schien alles möglich. Gemeinsam mit der Opposition wollte sie sogar das mehrheitsfördernde Wahlrecht der Stadt zu Fall bringen und damit die SPÖ in ihrer Macht beschneiden. Doch damit endete der Höhenflug Vassilakous. Kurz vor der entscheidenden Abstimmung im Gemeinderat lockten die Genossen den grünen Abgeordneten Senol Akkilic zu sich, der fortan für die SPÖ stimmte. Eine Mehrheit gegen die SPÖ war damit nicht mehr möglich und das Wahlrecht blieb, wie es war.

Der Seitenwechsel von Akkilic war ein herber Schlag für Vassilakou, von dem sie sich nicht mehr erholte. Das hatte weniger mit dem Wahlrecht zu tun, sondern mit der Frage, die von nun an im Raum stand: Schafft es Vassilakou nicht, die ohnehin schon kleine Partei zusammenzuhalten?
Wenig später verloren die Grünen auch bei der Wien-Wahl. Vassilakou blieb trotzdem. Zum Unmut einiger grüner Mitglieder.

Die Luft war damit draußen. Neue Projekte, wie in der ersten Periode: Fehlanzeige. Die Partei begann ihre Erfolge zu verwalten, so wie sie es bei der SPÖ stets kritisiert hatte. Mit der negativen Heumarkt-Abstimmung richtet sich nun auch die Mehrheit der Basis gegen Vassilakou. Damit hat sie im politischen Spiel endgültig keine Trümpfe mehr in der Hand. Realpolitisch geht es somit für die Vizebürgermeisterin dem Ende zu.