Nutzen für Unternehmen durch Väterkarenz. | Schweden als Vorbild. | Wien. "3,3 Prozent der Männer sind derzeit in Karenz. Das ist viel zu wenig." So beschrieb Gesundheits- und Frauenministerin Maria Rauch Kallat die derzeitige Situation der Väterkarenz in Österreich Dienstag Abend bei einer Veranstaltug der Wirtschaftskammer zum Thema "Gute Mitarbeiter sind kostbar. Als Väter erst recht."
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Als wichtigsten Ansatzpunkt die Quote der Karenzväte zu erhöhen, nannte sie den Abbau von Rollenklischees, die Männer noch immer davon abhalten in Karenz zu gehen. Rauch-Kallat betonte die große Bedeutung des Rechtsanspruchs auf Väterkarenz, da nun "das gleiche Risiko für Unternehmen besteht, dass der Mann ausfällt, wie die Frau".
In Island beträgt die Quote der Karenzväter 80 Prozent. "Das zeigt, dass die gesellschaftliche und wirtschaftliche Akzeptanz der Väterkarenz durch gezielte politische und rechtliche Maßnahmen gestaltbar ist", erklärte Familienministerin Ursula Haubner.
Die Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank, forderte, die Unternehmer sollten den Väterkarenz-Anspruch der Mitarbeiter nicht als "Störung im Betrieb", sondern als Chance sehen.
Dem plichtet auch Bernd Berghofer bei. Der Marketing- und Vertriebschef der Österreichischen Fussballbundesliga war selber 2004 für vier Monate in Karenz. "Ich habe durch die Zeit enorm profitiert. Denn Kindererziehug hat viel mit Personalführung zu tun." Aus seinem Freundeskreishabe er fast ausschließlich positive Reaktionen erhalten.
Entscheidend sei, dass man sich so früh wie möglich mit seinem Abeitgeber zusammensetzt, um auch wieder einen Weg zurück zu haben, meinte Berghofer im Gespräch im der "Wiener Zeitung".
Als Vorbild im Herstellen von Geschlechtergerechtig nannte der Geschlechterforscher Erich Lehner Schweden. Dort sei es gelungen, weg zu kommen von der Rolle des Vaters als "Familienernährer" hin zu einer Partnerschaft.