Der Vatikan hat italienische Schulen daran erinnert, dass der Religionsunterricht nicht "durch die Lehre verschiedener Glaubensbekenntnisse oder durch Religion als ethische und kulturelle Tatsache" ersetzt werden dürfe.
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Absenders des Schreibens ist die Kongregation für Glaubenslehre, die den Brief bereits im vergangenen Mai an die Bischofskonferenzen in aller Welt geschickt hatte. Er bezieht sich sowohl auf katholische Schulen in Ländern, in denen die Katholiken eine Minderheit darstellen, wie auf öffentliche Schulen in Ländern mit katholischer Mehrheit.
Die nationale Schülervereinigung Rete degli Studenti protestierte gegen den Aufruf des Heiligen Stuhls. Umfragen hätten längst ergeben, dass "die klassische Religionsstunde reformiert werden müsste zugunsten einer Öffnung gegenüber anderen Religionen sowie der Diskussion ethischer und sozialer Themen".
In Italien ist der katholische Religionsunterricht auch in staatlichen Schulen bis zur Matura verfassungsrechtlich garantiert. Die Schüler haben das Recht, am Religionsunterricht nicht teilzunehmen. In vielen Instituten fehle jedoch ein Alternativ-Angebot.