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Also, hat er nun gespuckt oder hat er nicht gespuckt? Das ist die Frage, die heuer die Beobachter der Filmfestspiele von Venedig am meisten beschäftigt. Die Rede ist von Popstar Harry Styles, der am Lido den neuen Film "Don’t Worry Darling" promotet, zusammen mit dem Rest der Crew. Also fast dem ganzen Rest, denn es ist kompliziert. Oder zumindest will man das wiederum den Rest der Welt glauben lassen.
Die Schlatz-Affäre soll sich bei der Präsentation des Films zugetragen haben, Styles nahm neben seinem Co-Star Chris Pine (bekannt aus "Star Trek") Platz und auf Videos dieses normal recht banalen Vorgangs wollen einige gesehen haben, dass der Popsänger dem Kollegen auf den Schoß speichelt. Letzterer schaut perplex auf die Flugbahn des Auswurfs und entscheidet sich dann, gnädig über die Unverschämtheit hinwegzusehen.
Kann das wirklich passiert sein? Selbstverständlich, denn das hat alles eine Vorgeschichte, so die Spuck-Apologeten. Denn Harry ist in einer Beziehung mit Olivia Wilde, der Regisseurin des Films, und das schmeckt Florence Pugh, die auch im Film mitspielt, nicht. Sie ist zwar auch in Venedig, hält sich aber von offiziellen Terminen für den Film aus Protest fern. Protest wogegen? Das ist nicht gesichert. Was Chris Pine, Opfer der Bespeichelung, damit zu tun hat? Noch weniger gesichert. Aber im Zeitalter, in dem Fragen nach Plausibilität ja nun wirklich so was von vorgestern sind, spielt das keine Rolle. Hier ist wahrscheinlich der beste Marketing-Stunt seit langem gelungen.