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Verbotene Käfig-Eier weiter im Umlauf

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

13 EU-Mitgliedsländer haben Verbot von Käfighaltung nicht fristgerecht umgesetzt.


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Wien. Die konventionelle Käfighaltung von Legehennen ist seit Anfang 2012 in der EU verboten - doch 13 Mitgliedsstaaten, darunter Italien, Frankreich und Ungarn, haben die EU-Richtlinie nicht rechtzeitig umgesetzt. Die EU-Kommission hat Vertragsverletzungsverfahren gegen die betroffenen Länder eingeleitet.

Jedes vierte verbrauchte Ei stammt aus dem Ausland

Österreich hat bereits 2009 auf Boden- und Freilandhaltung umgestellt, auch ausgestaltete Käfige sind bis Ende 2019 erlaubt. Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski fürchtet nun Wettbewerbsverzerrung und fordert, dass Industrie, Hotellerie und Gastronomie bei Lebensmitteln mit Ei die Haltungsform der Hennen angeben müssen.

Von den zwei Milliarden Eiern, die jährlich in Österreich verbraucht werden, wird ein Viertel aus dem Ausland importiert. Bei Frischeiern, etwa im Lebensmittelhandel, sind auf jedem Ei Haltungsform und Herkunftsland abzulesen. Bei Fertigprodukten und in der Gastronomie sind diese Angaben für Verbraucher meist nicht ersichtlich. Zwar gibt es seit Mai 2011 ein AMA-Gütesiegel für Flüssigei, aber für Wlodkowski "geht die freiwillige Kennzeichnung zu langsam voran".

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, dass eine verpflichtende Kennzeichnung für Lebensmittel mit Ei nur auf europäischer Ebene umsetzbar wäre.

Etikettenschwindel vermeiden soll die Eier-Datenbank, in die derzeit 90 Prozent der in Österreich produzierten Eier gemeldet werden. Die Datenbank soll Warenströme transparenter machen und Fälle wie im Jahr 2010 verhindern, als eine Packstelle Millionen ungarischer Eier mit österreichischem Code abstempelte.