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Verbund: Beteiligungsfragen in HV nur unter "Allfälliges"

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Während Österreichs Atomkraftgegner auf dem Ballhausplatz mit einem gemeinsamen "Aufschrei gegen den Ausverkauf der heimischen E-Wirtschaft an Atomstromgiganten" demonstrieren und der Regierung einen Forderungskatalog überreichen wollen, hält die Verbundgesellschaft heute, Dienstag, eine "ganz normale" ordentliche Hauptversammlung ab - Fragen des beabsichtigten Verkaufs des EVN-Anteils könnten lediglich unter "Allfälliges" thematisiert werden.


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Der geplante EVN-Anteilsverkauf durch Verbund, Energie AG Oberösterreich (EAG) und steirische EStAG - die drei halten syndizierte 27% am niederösterreichischen Landesversorger - hat die Atomkraftgegner in Österreich auf den Plan gerufen. Wie berichtet kommen die deutsche E.ON oder die französische Electricite de France (EdF) - beide produzieren auch Atomstrom - als mögliche Käufer des EVN-Aktienpakets in Frage.

Auf der Verbund-Hauptversammlung steht der angekündigte Anteilsverkauf nicht auf der Tagesordnung. Lediglich in Anfragen oder unter "Allfällges" können EVN, Tiwag und Wienstrom - die ihrerseits gemeinsam mehr als die Sperrminorität von 25% an der Österreichischen Elektrizitzätswirtschafts-AG (Verbundgesellschaft) halten - auch ihren neuesten Vorschlag, ihre Verbund-Aktien gegen eine Beteiligung an deren Wasserkraft-Tochter Austrian Hydro-Power zu tauschen, einbringen. Dieser Tausch wird übrigens in der Verbund-Zentrale Am Hof mit einiger Verwunderung gesehen. Man nimmt zwar mit Genugtuung zur Kenntnis, dass der Wert der heimischen Wasserkraft nun offenbar doch wieder höher eingeschätzt werde als in der jüngeren Vergangenheit, ist zu hören. Letztlich aber laufe so ein Vorschlag für eine österreichische Stromlösung auf die Übernahme des "Herzstücks" des Verbundkonzerns durch die Kunden hinaus - und da würde dann wohl eher doch "der Schwanz mit dem Hund wedeln".

Hinweis: Die Bilanz des Verbundkonzerns finden Sie im heutigen "Amtsblatt zur Wiener Zeitung".