Beteiligungen und Hedgingstrategie zahlten sich aus. | Weniger erzeugt. | Wien. Im zweiten Quartal so wenig Wasser wie seit Jahrzehnten nicht, weniger Strom erzeugt, mit fallenden Preisen an den Strombörsen konfrontiert - und dennoch hat der Verbund im ersten Halbjahr 2007 Umsatz, Ergebnis und Konzerngewinn teils deutlich gesteigert. "Das sollte die Anleger wohl doch überzeugen, dass wir auch unter äußerst schwierigen Rahmenbedingungen hoch profitabel arbeiten können", meinte Neo-Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand Michael Pistauer bei der Präsentation der Halbjahreszahlen von Österreichs größtem Stromerzeuger am Montag in Wien.
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Die zwei Säulen des Erfolgs: Die auf 63 Millionen Euro verdoppelten Erträge aus den Beteiligungen und die Hedgingstrategie, nach der schon im Vorjahr 60 Prozent des heuer zu liefernden Stroms zu abgesicherten Preisen verkauft wurde und man daher von den stark fallenden Spotmarktpreisen nicht so sehr getroffen wurde.
Wenn die Wasserführung im zweiten Halbjahr sich wieder dem langjährigen Durchschnitt nähert, dann hält Pistauer seine Jahresprognose von zehn Prozent Ebit-Plus und 15 Prozent Plus beim Konzernergebnis für erreichbar.
Trotz des angepeilten Rekordergebnisse ist 2007 für Pistauer lediglich ein "Zwischenjahr", 2008 sollte deutlich besser werden, darauf deuteten die wieder ansteigenden Spot-Preise hin.
Preise steigen wieder
Auch die Konsumenten müssten sich 2008 auf weiter steigende Strompreise einstellen, meinte Pistauer. Zwar werde es nicht mehr wie in der Vergangenheit Sprünge um 15 bis 20 Prozent nach oben geben. Anziehen werden die Strompreise aber auf jeden Fall - auch wegen der wieder steigenden Preise für C02-Zertifikate. "Klimaschutz kostet Geld", so Pistauer. Bei einem Preis von 20 Euro je Tonne CO2 liege die Belastung pro erzeugter Megawattstunde (MWh) bei einem Kohlekraftwerk bei 17 Euro, bei einem Gaskraftwerk bei 7 Euro.
Die Verbund-Wachstumsstrategie werde konsequent fortgesetzt, kündigte Pistauer an. Neben dem Ausbau der Beteiligungen in Italien, Frankreich, der Türkei und womöglich demnächst in Russland wolle man aber auch mit "allen Anstrengungen" an einer weiteren Konsolidierung der Branche in Österreich - "um den Verbund herum" - arbeiten. So sei man auch weiterhin an einem Einstieg bei der Energie Steiermark und Beteiligungen vor allem in Wien und Niederösterreich interessiert. "Ich bin ein Freund der kleinen Schritte und der freundlichen Annäherung" - Gespräche seien überall in Gang.