Drittes Rekordergebnis in Serie. | Landesversorger verweigern immer | öfter Verbund-Strom. | Wien. Dem Verbund geht es glänzend. Im Vorjahr wurde dank steigender Strompreise wieder ein Rekordergebnis von 526 Mio. Euro vor Steuern erwirtschaftet. Das ist ein Plus von 36,6 Prozent. Der Umsatz stieg um 24 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro.
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Die Erzeugungskosten sind indes in den letzten Jahren sogar leicht gefallen. Der Verbund kann den Strom - dank abgeschriebener Wasserkraftwerke - zu weniger als 20 Euro pro Megawatt erzeugen und ihn an Verteiler oder der deutschen Strombörse verkaufen. Dort liegen die Preise im Vorverkauf bei knapp 55 Euro je Megwattstunde. Sofort benötigte Megawattstunden werden gar um 70 bis 84 Euro gekauft.
Der Großteil der heimisch produzierten Wasserkraft wird jedoch gar nicht mehr in Österreich abgesetzt. Schuld daran sind laut Verbund-Chef Hans Haider die Landesversorger, die sich weigern weiterhin Strom vom Verbund zu kaufen. Der Absatz habe sich in drei Jahren auf 10 Terawattstunden halbiert. Allen voran die EVN bevorzuge es, mit dem großen Konkurrenten keine Geschäfte mehr zu machen. Reißenden Absatz findet die Wasserkraft indes in Deutschland, dorthin werden 42 Prozent des Stroms im besten Fall mit Ökoaufschlag verkauft.
In den vergangenen Jahren konnte der Verbund 1,485 Mrd. Euro an nicht ausgeschütteten Gewinnen ansammeln. Mit seiner prall gefüllten Kassa hat er große Pläne: Dieses Jahr soll massiv zugekauft werden. Zwei Kraftwerke, die der Verbund in der Türkei errichtet hat, stehen auf der Einkaufsliste. Über welche Übernahmen zur Zeit verhandelt wird, wollte Haider aber nicht preisgeben.
Keine Zukunft gibt der Verbund-Chef der Stromlösung. Der Partner, die Energie Allianz, sei ein fragiles Gebilde, weil die oberösterreichischen Versorger Linz AG und Energie AG lautstark über den Austritt nachdenken würden.